Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 15 [Neue Nr. 3254] (1908) Neudamm : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
Entstehung
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Bodenbeschaffenheit

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Lehmes, während der untere Teil der Gehänge die mehr asch­graue Farbe des lehmigen Sandes aufweist. Ihrer chemischen und physikalischen Natur nach durchaus verschieden, sind diese Bodenarten natürlich landwirtschaftlich sehr ungleichwertig; ihr scheinbar regelloses Auftreten in vielfachem Wechsel neben­einander selbst innerhalb kleiner Flächen ist ein bedeutendes Hindernis für die rationelle Bewirtschaftung, deren Bestreben es sein muß, die verschiedenen Verwitterungsböden des Mergels allmählig in einen humosen lehmigen Sand überzuführen.

Ein zweiter Grund für den überaus schnellen Wechsel im Werte des lehmigen Bodens ist die große Verschiedenheit in seiner Humifizierung, die zum Teil auch mit der Zerrissenheit der Oberfläche zusammenhängt; ebenso wie die lehmig-sandigen Teile wird natürlich der dem Acker mit Mühe mitgeteilte Humusgehalt bei starkem Regen die Hänge herab und zum Teil in die Senken geführt.

Der Wert des lehmigen Bodens wird ferner außerordentlich beeinflußt durch die Undurchlässigkeit des Lehmes und Mergels. Einerseits wird hierdurch an Stellen, wo keine genügende Acker­krume und keine Drainage vorhanden, die Kaltgründigkeit des Bodens veranlaßt, anderseits erhöht diese Undurchlässigkeit des Untergrundes sehr wesentlich die Güte des oberflächlichen lehmigen Sandbodens; dieser verschluckt die Tagewasser, während der undurchlässige Lehm und Mergel ihr Versickern in die Tiefe verhindert und so die für das Gedeihen der Pflanzen notwendige Feuchtigkeit im Boden schafft.

So groß die Unterschiede in der Ackerkrume sind, so gering sind dagegen die des Untergrundes im Gebiete des Lehm- usw. Bodens. In bedeutender Tiefe mit Aus­nahme von Stellen, wo zahlreiche Kalkgeschiebe auftreten ziemlich gleichmäßig betreffs des Kalkgehaltes der tonigen Teile zusammengesetzt, beruhen die einzigen in agronomischer Be­ziehung in Betracht kommenden Verschiedenheiten des Geschiebe­mergels auf der schwankenden Menge des Sandgehaltes. Am reichsten an Kalk und daher zum Mergeln am geeignesten ist

auch kleine Sandkuppen bezeichnet, die als Durcliragungen in den Geschiebe­mergelflächen auftreten.

Blatt Neudamm