Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 15 [Neue Nr. 3254] (1908) Neudamm : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schroeder und Th. Woelfer
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Bodenuntersuchungen

Zu den Tonbestimmungen wurden die bei 2 und 0,2 mm Geschwindigkeit erhaltenen und getrennt gewogenen Schlämm­produkte, Staub und Feinste Teile, wieder vereinigt; je 1 g bei 110° Cels. getrockneter Substanz wurde mit verdünnter Schwefelsäure (1 Säure : 5 Wasser) im geschlossenen Rohr bei 220° Cels. und sechsstündiger Einwirkung aufgeschlossen. Die gefundene Tonerde (Al 2 0 3 ) wurde nach der Formel 2 (Si 0 2 ) Ab 0 3 + 2H ä O auf wasserhaltigen Ton berechnet. Die Ton­erde aus dieser Bestimmung ist ungefähr doppelt so groß, als die Menge der Tonerde aus der Nährstoffbestimmung. 1 )

Die Bestimmungen der Kohlensäure und in Verbindung hiermit die des kohlensauren Kalkes wurden nach Behandeln der bei 100105° Cels. getrockneten Bodensubstanz mit ver­dünnter Salzsäure (1 Säure : 5 Wasser), teils mittels direkter Wägung im Geißlerschen Kaliapparate, teils aus dem erhaltenen Gewichtsverluste im Mohrschen Apparate, teils durch volu­metrische Messung der Kohlensäure mit dem Scheiblerschen Apparate ausgeführt. Die erstgenannten Methoden wurden bei geringen Mengen Kohlensäure gewählt.

Die Bestimmung des Humusgehaltes, das heißt des Gehaltes an wasser- und stickstofffreier Humussubstanz geschah nach der Knopschen Methode. Je 38 g bei 100105° Cels. ge­trockneten Gesamtbodens wurden verwendet und die gefundene Kohlensäure auf Humus berechnet, unter der Annahme von durchschnittlich 58 v. H. Kohlenstoff im Humus.

Der Stickstoffgehalt wurde meist in den bei 100105° Cels. getrockneten Böden, von denen etwa 110 g zur Anwendung kamen, durch parallele Analysen bestimmt, und zwar nach der Will-Varrentrappschen Methode. Hiernach wurde das durch die Verbrennung mit Natronkalk sich entwickelnde Ammoniak in verdünnter Salzsäure aufgefangen, die Chlorammoniumlösung zur Verjagung überschüssiger Salzsäure und Beseitigung der durch die Verbrennung entstandenen Nebenprodukte auf dem Wasserbade bis fast zur Trockenheit eingedampft, mit Wasser aufgenommen, filtriert und wiederum auf etwas weniger als 10 ccm

') R. Gans, Die Bedeutung der Nährstoffanalyse in agronomischer und geognostischer Hinsicht. Jahrbuch der Königl. Preuß. Geologischen Landesanstalt und Bergakademie für 1902. Berlin 1903.