Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 8 [Neue Nr. 3153] (1902) Wartenberg : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1897
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

Die Oberflächenformen des Blattes Wartenberg werden bedingt durch die Hinterpommersch-Neumärkische Endmoräne, deren allgemeiner Verlauf im ersten Theil dieser Erläuterung skizzirt wurde und die das nördliche Gebiet unseres Blattes durchzieht. Der in einem grossen Theil seiner Ausdehnung mit bedeutender Blockpackung auftretende Höhenzug ist auf Blatt Wartenberg im Allgemeinen nicht zu finden. Die geologische Aufnahme ergiebt vielmehr eine vielfach gelappte Grenze des Oberen Geschiebemergels gegen den Oberen Sand (Sandr), und als alleiniges Zeichen des einstmaligen Gletscher­stillstandes findet man in einer Breite von circa 3 Kilometer auf der Geschiebemergelgrenzzone Bestreuung mit grossen, zum Theil mehrere Cubikmeter haltenden nordischen Geschieben. Heute beschränkt sich die Geschiebeauhäufung, die seit vielen Jahrhunderten das Baumaterial für die zahlreichen auf der Mergelfläche stehenden Gutsgebäude lieferte, auf die Wegeränder und Gemeindegrenzen. An zwei Stellen an der Grenze von Blatt Wartenberg gegen Schönfliess liegt Block auf Block, während die Zwischenräume mit Mergel ausgefüllt sind. Als typische Endmoränenblockpackung möchte ich diese Bildungen aber nicht ansehen, sondern nur als Stellen, an denen der Geschiebemergel ausserordentlich geschiebereich ist. Dass dieser mit grossen Blöcken bestreute Mergelstreifen thatsächlich das Aequivalent der im Allgemeinen wallartig ausgebildeten Endmoräne bildet, ergiebt sich daraus, dass sich hinter der Bestreuung die Grundmoränenlandschaft und vor ihr, also nach S., der vollkommen ebene Sandr ausdehnt.

Erst bei dem Gute Babin, in der Nordostecke des Blattes Wartenberg findet sich als Fortsetzung des Geschiebestreifens wieder wallartige Endmoräne. Eine im westlichsten Hügel ausgeworfene Grube zeigte unter einer dünnen, ungleichmässigen Decke von Oberem Sande 1 1/2 M eter Blockpackung, unter welcher feiner, emporgepresster, unterdiluvialer Sand anstand. Die äussere Form und die intensive Bestreuung einiger weiter östlich liegender Kuppen deuten auf eine analoge Zusammen­setzung hin, so dass die wallartige Entwicklung der Endmoräne hier 800 Meter lang ist.