Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 9 [Neue Nr. 3154] (1902) Rosenthal (in der Mark) : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch P. Krusch 1898 und 1899
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

man zu dem Schluss gelangt, Schichtenstörung und Durch- ragung bedingen einander.

Das Obere Diluvium.

Zu den Ablagerungen oberdiluvialen Alters gehören: der Obere Geschiebemergel (<?m) (dazu «?ds), die Blockpackung der Endmoräne (<?G),

der Obere Sand, Grand (<?s, dg) (dazu, -- 8 ~ und\

Thonmergel (dh) ^dazu und Mergelsand (<?ms),

die Thalsande (da s) und Thalsande innerhalb der Hoch­fläche ( daS ).

Der Obere Geschiebemergel (<?m) bildet den Nordrand des Blattes nördlich von der Endmoräne und grosse Complexe bei Warnitz , Rosenthal, Krummkavel und Rostin, die häufig bei mehreren Kilometern Länge und verhältnissmässig geringer Breite nordnordwestliches Streichen zeigen (siehe S. 8). Bei Grünrade, am Südrande des Blattes reicht ein grösserer Mergel- complex von S. eben noch auf Blatt Rosenthal.

Wie in dem ersten Theil der Erläuterung schon kurz aus­einandergesetzt wurde, stellt der Geschiebemergel ein inniges Gemenge von thonigen, fein- und grobsandigen Theilen dar, welches mit Geschieben des verschiedenartigsten Gesteins­charakters durchspickt ist. Die ganze Masse ist schichtungslos; die Geschiebe sind oft kantengerundet, geglättet und gekritzt. Diese Eigenschaften können nur einem Gebilde angehören, welches an der Basis der Gletscher dadurch entstand, dass derselbe die Gesteine, über welche er sich fortbewegte, zer­malmte und theilweise zu einem Brei verarbeitete. Da die Gletscher, die die Grundmoräne der Mark absetzten, ihren Weg durch Schweden und Finnland nahmen, so ist es natürlich, dass das im Geschiebemergel enthaltene Gesteinsmaterial haupt­sächlich aus den genannten Ländern stammt.

Wenn man auch sagt: der Geschiebemergel ist ungeschichtet, so ist doch nicht ausgeschlossen, dass dünne, parallele Sand­lagen den Mergel in eine Reihe von Bänken zertheilen können.