Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 58 [Neue Nr. 2955] (1901) Lippehne : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

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aufgeschlossenen Durchragung kann man Schichtenstörungen der Sande und Grande bis zur Steilaufrichtung beobachten; Schichten­störung und Durchragung bedingen sich gegenseitig.

Besonders schön ist letztere Thatsache namentlich in mehreren Aufschlüssen der Böttcher-Berge südlich Kremlin zu beobachten, ferner in den Durchragungen an der Nordgrenze des Blattes südlich von Naulin.

Die Unteren Mergelsande (dms), auch als Fayence-Mergel oder Schlepp bezeichnet, bilden nur drei ganz geringe Durch- ragungen nordwestlich von Grüneberg, im Bereich der zwischen Batow und Neu-Mellentin auftretenden Beckenbildungen.

Es sind staubartig feine, sehr kalkreiche (810 pCt.) Sande, die sich zwischen den Fingern zu einem feinen Mehl verreiben lassen. Sie wechsellagern mit dünnen Thonmergelbänkchen. Zwischen Sand, Mergelsand und Thonmergel ist ein genetischer Unterschied nicht vorhanden. Alle drei sind von den Schmelz­wassern abgelagert worden und rühren jedenfalls zum grössten Theile aus der aufgearbeiteten älteren Grundmoräne her. Je nach der grösseren oder geringeren Stromgeschwindigkeit wurde Kies, Sand, Mergelsand oder Thon abgesetzt.

Das Obere Diluvium.

Zu den Ablagerungen oberdiluvialen Alters gehören:

der Obere Geschiebemergel (dm), der Obere Sand (£s), Obere Grand (eg), die Blockpackung (<?G), der Obere Thonmergel (db) auf der Hochfläche, sowie die Beckensande bezw. Thonmergel (das und dal)) in den Staubecken der Hochfläche.

Ein Blick auf die Karte zeigt, dass die oberdiluvialen Schichten die weitaus grösste Verbreitung auf der Oberfläche des Blattes besitzen. Die Vertheilung ist eine derartige, dass der Geschiebemergel von kleineren ihn bedeckenden Sandflächen und den alluvialen Bildungen der Senken abgesehen bis an die Endmoräne heranreicht und mit ihr scharf abschneidet, sich aber dann bald, wie oben erwähnt, südlich der Endmoränen-Sande wieder erhebt. Die Becken-Sande und Thonmergel sind in dem grossen Staubecken östlich von Beyersdorf und Marienwerder