Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 58 [Neue Nr. 2955] (1901) Lippehne : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.

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kuppen an der Oberfläche; in der Gegend südlich Derzow da­gegen besitzen die Geschiebemergelflächen fast durchweg eine sehr sandige Verwitterungsrinde, einen schwachlehmigen und lehmigen Sand, der stellenweise 1 Meter Mächtigkeit übersteigt.

Schliesslich sei hier noch erwähnt, dass ein weiteres charak­teristisches Merkmal des Oberen Geschiebemergels sein Reich­thum an kleinen und grossen Geschieben jeder Art ist, die nicht selten einen Cubikmeter und mehr halten; namentlich die Gegend unmittelbar nördlich der Endmoräne ist durch starke Geschiebe­schüttung ausgezeichnet. Die Mächtigkeit des Oberen Geschiebe­mergels dürfte im Maximum 89 Meter betragen; bis 5 bis 6 Meter kann sie direct in Bahneinschnitten beobachtet werden.

Eine besondere Ausbildungsform der Grundmoräne ist die Blockpackung (dG), die in den oben bereits erwähnten Fort­setzungen der Steinberge von Marienwerder und Beyersdorf, namentlich südlich Hohenziethen, dann südlich Derzow und bei Eichhorst, als charakteristischer Begleiter der Endmoräne auf- tritt. Ebenso ist eine besonders intensive Bestreuung der Ober­fläche, sei es des Geschiebemergels oder der Endmoränen-Sande mit Steinen und Blöcken jeder Grösse auf der Karte durch be­sondere Signaturen (stehende und liegende Kreuze) hervorgehoben worden.

Die Decke des Oberen Geschiebemergels ist stellenweise so wenig beträchtlich, d. h. ursprünglich nur dünn abgelagert oder nachträglich durch Auswaschung verringert, dass der Zweimeter- Bohrer fast überall die darunter liegenden Unteren Sande und Grande zu fassen vermag. In derartigen Flächen kann die dünne Mergel- und Lehmdecke ihren Zusammenhang verloren haben und vielfach in kleine Fetzen aufgelöst sein, sodass schliesslich nur vereinzelte Mergel- und Lehmflecke oder gar nur lehmige Sandpartieen oder grandigere Geschiebe führende Stellen mit starkem Thongehalt in den oberen Decimetern übrig bleiben. Solche Flächen sind, wo es sich also nur um vereinzelte Reste des Oberen Mergels handelt, mit der Farbe der Unteren Sande und Grande und schräger Ocker-Reissung besonders hervor­gehoben und als (<?ds) bezw. (<9dg) bezeichnet. Es gehören hierzu fast alle Durchragungen, die topographisch als Wallberge aus-