Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 58 [Neue Nr. 2955] (1901) Lippehne : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898
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Bodenbeschaffenheit.

ausserordentliche Bedeutung hat. Wichtig ist, dass nach dem Mergeln das Düngen nicht unterbleibt. Dann bilden diese Sand- böden bei nicht zu ungünstiger Lage einen dankbaren Acker­boden. Falls die Abmergelung schwierig oder unmöglich ist, ist die Anwendung von Thomasmehl und Kainit lohnend, wie mannichfache Versuche zur Genüge ergeben haben. Auch lässt sich der Sandboden durch angemessene Beimischungen von Torf sehr verbessern; eine gleichzeitige Düngung mit Kalk oder Mergel und Kainit befördert die Zersetzung des Torfbodens und die Mengung mit dem Sandboden, auch die Anwendung von Stalldünger; die Nährstoffe des Torfes sind schwer löslich; zweckmässig wird auch nicht der rohe Torfboden, sondern ein durch Kalk und Asche vorbereitetes oder mit Stalldünger und Jauche verbundenes Material angewendet.

Der Sandboden der Niederung, welcher durch die Becken­sande gebildet wird, besitzt in Folge seiner meist günstigen Grundwasserverhältnisse auch bei trockener Jahreszeit noch immer genügende Feuchtigkeit. Br giebt daher, genügend in Cultur genommen, auch bei einer gewissen ihm eigenen Humo- sität seiner Ackerkrume einen erträglichen Acker- und vor­trefflichen Waldboden ab.

Mergelung oder Aufbringung von Thomasmehl und Kainit werden auch hier ihre Wirkung nicht verfehlen, wie zur Genüge schon durch die Praxis festgestellt worden ist. Ein Sandboden, der gar nicht als Acker zu benutzen ist, bildet übrigens immer noch einen guten Kiefernboden.

Eine geringe Bedeutung für den Ackerbau besitzt der allu­viale Flusssand, da derselbe noch vielfach im Bereich des Hoch­wassers liegt, wodurch die Bildung einer ständigen Pflanzen­decke ausgeschlossen ist.

Der Grandboden.

Die bereits mehrfach erwähnten Durchragungen Unterer Grande mit Resten von Lehm kommen sowohl ihres topo­graphischen Auftretens halber als wegen ihrer steinigen Be­schaffenheit als Ackerboden nicht in Frage; sie bilden meist Hutungsstellen mit spärlicher Grasnarbe, oder, liegen als Unland