Geleitwort
Ornithologische Forschung hat in der Mark Brandenburg eine lange Tradition. Um so verwunderlicher ist es, daß noch nie der Versuch unternommen wurde, eine regionale Fach zeitschrift zu begründen. Die Ursachen dafür sind sicher vielfältiger Natur. So war Berlin bis zum Ende des 2. Weltkrieges das Zentrum der wissenschaftlichen Vogelkunde in Deutschland und damit auch der Erscheinungsort mehrerer Zeitschriften, die den ortsansässigen Vogelkundlern ausgezeichnete Publikationsmöglichkeiten boten.
Die Nachkriegsperiode war infolge politischer Kontroversen durch eine Zersplitterung einer natürlich gewachsenen Landschaft gekennzeichnet, die neben wirtschaftlichen Gründen die Etablierung von Zeitschriften erheblich erschwerte. Nur in beiden Teilen Berlins gelang es ornithologische Zeitschriften zu begründen.
Erst mit dem Fall der Mauer in und um Berlin , der Neuordnung der Verwaltungsstrukturen und dem Zusammenschluß der märkischen Ornithologen zur"Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburgischer Ornithologen(ABBO)" wurde der Gedanke einer Zeitschrift aufgegriffen. Hinzu kam, daß bis dato vorhandene und überwiegend durch Freizeitforscher ge nutzte naturkundliche Schriftenreihen ihr Erscheinen einstellen mußten.
Nachdem das Ei gezeitigt worden war, würde für das zu erwartende Küken mit"OTIS" schnell ein Name gefunden und mehrere ausgewiesene Fachleute als Bruteltern auserkoren. Doch zeigte sich bald, daß sich der Brutversuch über längere Zeit hinziehen würde. Erst als der"Naturschutzbund Deutschland " die Funktion des"Helfers" am Nest übernahm, konnte das Projekt endgültig abgesichert werden. Zeitgemäß im Frühjahr konnte nun erfolgreich der Schlupf vollzogen werden. Für Fütterung, Aufzucht und Erhaltung des gemeinsamen Ziehkindes sind wir alle verantwortlich. So hofft die Schriftleitung auf viel nahrhaftes Futter in Form von Manuskripten aus der Feder unserer Vogelkundler, damit unsere"OTIS" groß und stark werde.
VORSTAND UND SCHRIFTLEITUNG