Zur Bestandsentwicklung des Schilfrohrsängers Acrocephalus schoenobaenus im Stadt- und Landkreis Brandenburg ”
1.Einleitung In Brandenburg ist auf die Bestandsentwicklung des Schilfrohrsängers ein großes Augen merk zu legen, denn offensichtlich befinden sich nur noch zwischen Havel und Oder größere Brutbestände in Deutschland . Der vorliegende Beitrag ist ein Ausschnitt der Situation aus dem Havelland zwischen Potsdam und Brandenburg .
2.Das Verhältnis zwischen Schilf- und
Teichrohrsänger Ab Mitte April kann man in den Brutgebieten des Schilfrohrsängers den lauten und wetzenden Gesang der Männchen vernehmen und die auffälligen Singflüge beobachten. Mit starken Flügelschlägen steigen sie einige Meter über das Schilf empor und fallen mit weit ausgestreckten Flügeln singend in das Schilf bzw. in einen Weidenbusch ein.
Durch diese Verhaltensweise läßt sich die Art auch für uns leicht ermitteln. Bereits in den 60er Jahren gab es Überlegungen zum Häufigkeitsverhältnis zwischen den Rohrsängern. Der Schilfrohrsänger wurde dabei in seiner Häufigkeit mit dem Teichrohrsänger verglichen, der im gleichen Lebensraum vorkommen kann. DITTBERNER(1966) schätzte für den Wernsdorfer See, die Situation wie folgt ein: Schilfrohrsänger:..." obwohl im eigentlichen Seegebiet nicht so zahlreich vorkommend wie der Teichrohrsänger, ist der Brutbestand von Acrocephalus schoenobaenus unter Einbeziehung der Wiesengebiete bei Gosen größer". Er traf jedoch auch die interessante Aussage, daß bei der Beringung im August und September die Fänge merklich hinter denen vom Teichrohrsänger lagen. KRÄGENOW(1969) gab für den Brutvogelbestand im Kerngebiet des NSG Ostufer der Müritz den Schilfrohrsänger als zweithäufigste Art an und schreibt:"Sein Bestand nahm in den letzten Jahren kontinuierlich zu". Auch SCHUMMER, SOHNS& WAWRZYNIAK(1971) kommen für die 60er Jahre fast zur gleichen Erkenntnis:"Der Schilfrohrsänger zählt zu den häufigsten Brutvögeln des NSG und weist unter den fünf am Rietzer-See brütenden Rohrsängerarten die größte Bestandsdichte auf". BÖMERT, BOLIK& SCHULZE ermittelten im Zeitraum von 1964 bis 1967 auf Probeflächen im Schilfgebiet des Rietzer-Sees die Siedlungsdichte des Schilfrohrsängers und kamen auf Durchschnittswerte von 54,2, 41,0 und 56,0 BP/10 ha(ROGGE in RUTSCHKE 1987).
) Nach einem Vortrag auf der Bezirksornithologentagung Potsdam vom 1.-3.12.1989 in Marquardt.