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Band 1 Heft 2
Seite
67
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Otis, Berlin 1(1993) 2, S. 67- 91

Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg und Berlin 1991

Von AXEL BRÄUNLICH, Berlin& WOLFGANG MÄDLOW, Schwedt/Oder

1. Einleitung

Wie in anderen Teilen Deutschlands hat auch in Brandenburg und Berlin die Beobachtungstätigkeit der Hobby-Ornithologen stark zugenommen. Dabei wird eine solche Fülle von Beobachtungsdaten zusammengetragen, daß es kaum noch möglich ist, einen aktuellen Überblick über den Stand der Avifaunistik in Brandenburg zu bekommen. Durch das bisherige Fehlen einer zentralen Sammel­stelle für Beobachtungen verschwanden viele wichtige Daten in privaten Tagebüchern, ohne der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden zu sein. Diese Daten sind dann auch für die in größeren Abständen stattfindenden Neubearbeitungen der Avifauna kaum noch erhältlich. Eine möglichst aktuelle und vollständige Kenntnis der Vogelwelt Brandenburgs ist aber gerade in unserer Zeit wichtig, nicht nur um unser Grundlagenwissen über Vorkommen und Phänologie der Arten zu erweitern, sondern auch um neue Trends rechtzeitig zu erkennen und auf sie reagieren zu können.

In den benachbarten Bundesländern haben sich avifaunistische Jahresberichte seit vielen Jahren bewährt. Ihr Ziel ist auf der einen Seite, eifen interessierten Personenkreis und Institutionen relativ aktuell über Beobachtungen und neue Entwicklungen zu informieren, auf der anderen Seite sollen Beobachter angeregt werden, gezielt Daten zu sammeln und zu melden.

2. Das Konzept Auswahl und Darstellung der Beobachtungen

Der Jahresbericht soll einen kurzen Überblick über ausgewählte ornithologische Ereignisse des Jahres geben. Um den Einstieg in die neue Form der Datensammlung zu erleichtern, war vorab an die ABBO-Mitglieder eine Artenliste verteilt worden, auf der zu jeder Art Angaben über. die erwünschten Meldungen zu finden waren.

Grundsätzlich hängt die Art der Darstellung entscheidend von den eingehenden Beobachtungs­meldungen ab. Ein solcher Jahresbericht kann nie die. eigentlich erwünschte Vollständigkeit erreichen. Dies gilt in besonderem Maße für diesen ersten Bericht. Trotz unerwartet guter Betei­ligung fehlen Beobachtungsdaten aus ganzen Kreisen völlig(besonders im Nordwesten, im Südwesten und z.T. im Südosten des Landes), und für viele Arten ist das Material recht dürftig. Wenn Sie sich über fehlende Beobachtungen ärgern, bedenken Sie bitte, daß nur dargestellt werden kann, was auch gemeldet wird. Wenn dieser Bericht als Ansporn für umfangreichere Meldungen wirkt, ist eines seiner Hauptziele schon erreicht. Wir möchten auch darauf hinweisen, daß es notwendig war, aus den eingegangenen Beobachtungsmeldungen eine Auswahl zu treffen. Dies heißt nicht, daß die nicht erwähnten Beobachtungen verloren gehen. Im Gegenteil: Sie werden in einer Kartei im Berliner Naturkundemuseum aufbewahrt und sind somit jederzeit für die Artbearbeiter der Avifauna und andere Interessenten verfügbar.

Bei einigen seltenen Brutvogelarten, die durch Verfolgung oder Beobachtung gefährdet werden könnten, geben wir als Ortsangabe nur den Kreis an.