Von TATJANA B. ARDAMATSKAYA, Golaya Pristan& DIMITAR N. NANKINOV, Sofia
Mit. der Erforschung der Vogelwelt. des Schwarzmeer-Gebietes waren nicht nur die dort beheimateten Ornithologen beschäftigt, sondern auch viele ausländische Forscher. Dieses Territorium stellt einen wichtigen Lebensraum für verschiedenartigste Vögel dar. Dort findet man nicht nur europäische, sondern auch Arten asiatischer und afrikanischer Herkunft. Entlang der Schwarzmeerküste verläuft die bedeutsame osteuropäische Zugstraße, deren Rolle man nicht hoch genug bewerten kann.
GOTTFRIED MAUERSBERGER war einer der ersten westeuropäischen Ornithologen, die in.den Nachkriegsjahren in der genannten Region vogelkundliche Studien betrieben. Im Mai und Juni 1959 weilte er in Bulgarien . Er beobachtete an verschiedenen Gewässern entlang der westlichen Schwarzmeerküste, so an den Seen Atanasovo, Mandrensko, Burgasko, Pomorijsko, Devnensko und Warnensko, in den Auwäldern am Fluß Batova, in den Steppengebieten am Kap Kaliakra, Baltschik, Tjulenovo und Schabla, im wenig bekannten Gebiet Ludogorja und in der Umgebung der Orte Nessebar , Veliko Tyrnovo, Russe und an anderen Orten.
Die Ergebnisse der Reise sind in einem 1960 erschienen Beitrag im Journal für Ornithologie zusammengefaßt(MAUERSBERGER 1960 a). Darin sind nicht nur 111 beobachtete Arten aufgeführte, sondern auch für viele Arten bisher von niemandem beachtete Veränderungen dargestellt. So wird über den ersten Nachweis des Schlagschwirls(Locustella fluviatilis) für Bulgarien berichtet, auf Besonderheiten der Lautgebung bulgarischer Buchfinken(Fringilla coelechs) hingewiesen und Angaben zur Arealgrenze von Weidensperling(Passer hispanoliensis) und Kappenammer(Emberiza melanocephala) gemacht. Weiterhin sind im Artikel wichtige Daten über den Mittelmeersteinschmätzer(Oenanthe hispanica), den Zwergadler(Hieraaetus pennatus), den Aasgeier(Neophron percnopterus), den Rosapelikan(Pelecanus onocrolalus ), die Krähenscharbe(Phalacrocorax aristotelis) und andere Arten enthalten.
Etwa zur gleichen Zeit erschien im„Falken“ eine zweite Arbeit aus der Feder von GOTTFRIED MAUERSBERGER (1960 b), in der über Schönheit, Reichtum und Besonderheiten der Vogelwelt Bulgariens berichtet. Aber auch dieser Beitrag enthält viele konkrete Angaben, z.B. zu den Bruthabitaten verschiedener Arten.
1963 besucht GOTTFRIED MAUERSBERGER gemeinsam mit JÜRGEN STÜBS in den Monaten Mai und Juni die Ost-Rhodopen. Im Ergebnis erscheint eine kurze Mitteilung(MAUERSBERGER & STÜBS 1963), die unter anderem drei Erstnachweise für Bulgarien beinhaltet: Maskenwürger (Lanius nubicus), Blaumerle(Monticola solitarius) und Weißbartgrasmücke(Sylvia cantillans).
Im gleichen Jahr beteiligt sich GOTTFRIED MAUERSBERGER an der Diskussion über Brutvorkommen des Isabellschmätzers(Oenanthe isabellina) auf dem Balkan und im SchwarzmeerGebiet(MAUERSBERGER 1963 a) und publiziert mittelalterliche Quellen über Nachweise des Würgfalken(Falco cherrug ) in Bulgarien (MAUERSBERGER 1963 b).
Von den umfassenden Kenntnissen der europäischen Vogelwelt zeugt eine 1964 veröffentlichte Übersicht über avifaunistische Kenntnislücken(MAUERSBERGER 1964). Sie enthält eine