B. BAUMGART.: Hemerobie und Hemerobievogelarten 135
4. Spandauer Forst 1970-1973(WITT 1976 in WITT 1978), 36,8 ha, Kiefern-Eichen-Mischwald ca. 100 jährig mit Jungwuchs aus Eiche und Kiefer, in der Krautschicht Heidelbeere und Adlerfarn(32 Brutvogelarten).
5. Tegeler Forst 1979(SCHUBERT, schriftl. Mitt. 1992), 85,2 ha, Kiefernstangenforste(ca. 20 jährig), Eichenmischwald(ca. 80-250 jährig) und Buchenwald (ca. 150 jährig) mit kleineren Lichtungen, wenige Kleingärten und Försterei. Lückige bis gut entwickelte Krautschicht. Angrenzend verläuft eine Waldstraße mit 1-Familienhausbebauung im Nordteil(40 Brutvogelarten).
Die Untersuchungen erstrecken sich über einen Zeitraum von 26 Jahren, was Vergleichbarkeiten beeinträchtigt, da Vögel sich dynamisch in ihrer Anpassungsfähigkeit verändern. Inwieweit die Flächengröße Einfluß auf die Bestimmung des Kultureinflusses hat(je größer die Fläche, umso höher die Artenzahl), vorallem in der Vergleichbarkeit der Gebiete untereinander, müssen spätere Untersuchungen zeigen.
3. Methoden
Die Auswertungen wurden mit dem Programmpaket SPSS gemacht, hierbei kam die Clusteranalyse mit Cosinus Ähnlichkeitsmaß und Average- Linkage-Verfahren zur Anwendung. Als Kriterium diente Vorhandensein und Nichtvorhandensein der Vogelarten.
Aufgrund der Clusteranalyse ergeben sich Gruppen in der Vogelartenkombination mit stetigen Vogelarten, deren Stetigkeitsgrad dann innerhalb der Gebietsgruppen ermittelt wurde.
Für die Ermittlung von Hemerobie-Indikatoren wurden die Eukonstanten mit einer Spannweite von 75-100% gewählt. Mit den von FLADE(1994) für Siedlungslandschaften und Wälder ermittelten Leitarten sowie den hieraus ermittelten Eukonstanten wurden sogenannte Hemerobie-Indikatorarten extrahiert. Die Indikatorarten sollen zur Berechnung der Hemerobiestufe von. Arealen herangezogen werden.
4. Ergebnisse
Mit dem Verfahren der"Clusterung" ist es möglich, eine Übersicht in die Vielzahl der Paarkombinationen von Gebieten zu bringen. Auf diese Weise entstehen Gebietsgruppierungen mit absteigenden Korrelationszahlen, die Rückschlüsse auf die räumliche Struktur der Gebiete erlauben und somit mit den Habitat- Ansprüche(in Verbindung mit der Habitatbeschreibung) einer gebietstypischen Vogelgemeinschaft korrelieren.
Insofern sind die zu bildenden Cluster typisch für die spezielle Ausprägung der Vogelgemeinschaft und können nicht ohne weiteres verallgemeinert werden.