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Band 2 Heft 2
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OTtis, Berlin 2:(1994) 2, 3.165- 166

Ergänzendes zur Singschwan-Verbreitung im südlichen Nordeuropa Von WALTHER THIEDE , Köln

Schweden

Eine sehr schöne Übersicht über die Ausbreitung des Singschwans Cygnus cygnus in Schweden gab ARVIDSON 1987. Die Karten zeigen, daß heute vor allem die südlichste Provinz Schonen den höchsten Bestand mit Paaren an rund 70 Orten hat. Die Besiedlung begann 1945/49 durch aus dem Tivoli-Park in Kristiansstad freigelassene Vögel.

Der Singschwan hat in den letzten Jahren das östliche Smäland(= Kalmar län ) als Brutvogel stärker besiedelt. Hier stiegen die Brutpaarzahlen von rund vier 1987 auf über acht Paare 1989 und 12 bis 13 Paare 1992 auf 20 Paare 1993(KESSELSTRAND 1990, 1994, HELLSTRÖM ET AL.. 1992). In der nördlich angrenzenden Provinz Ostergötland nahm der Bestand ebenfalls deutlich zu; die Art brütete 1993 auf mindestens 23 Seen im Ostteil der Provinz. Man nimmt Einwande­rung sowohl von Süden und Südwesten als auch von Nordosten an(DRUID 1993).

Das bisher unbesiedelte Blekinge, die südöstlichste Provinz, hat inzwischen auch seine brü­tenden Singschwäne bekommen. 1992 gelang der erste sichere Brutnachweis. Schon 1991 be­stand Brutverdacht, doch die hohe Vegetation gewährte keinen Einblick in den Bollasee nördlich von Karlskrona . Am 8. Mai 1992 nahm T. FORSLUND(1993) den Zug, der dort langsam am See entlang fährt, und von dieser erhöhten Warte aus sah er den brütenden Singschwan auf dem Nest. Interessant die schöne Parallele zu DEUTSCHMANNs(1994) Schwierigkeiten, den bran­denburgischen Brutnachweis zu erbringen!

1993 brütete wiederum ein Paar am Bollasee, und eine weitere Brut wurde im Bockabo-See gemeldet(BLOMDAHL ET AL. 1994).

Die Ausbreitung in noch unbesiedelte Räume sowie die Verdichtung der Brutplätze wird schon deshalb zunehmen, weil es neben den rund 500 schwedischen Brutpaaren(Zahlen von 1985) gleichfalls mehrere hundert revierbesitzende nichtbrütende Paare gab und gibt (ARVIDSSON. 1987). Offenbar ist wie im Falle des brandenburgischen Paares eine längere Zeit nötig, ehe ein junges(?) Paar wirklich brutreif geworden ist.

Estland

Die erste Brut wurde 1988 bei Lethma, Landkreis Lääne, im Nordwesten Estlands durch E. TAMMUR entdeckt. Im Jahre darauf brütete ein anderes Paar bei Veisjärv, Landkreis Viljandi im ‚Nordosten. 1994 stieg der Bestand auf rund fünf Brutpaare an. Die Singschwäne brüten in Est­ land auf dystrophen Seen und auf Hochmooren, 1992 erstmals auch an der Meeresküste auf der Insel Muhu (LEIBAK ET AL. 1994).

Lettland ; Keine Ergänzung zum Beitrag DEUTSCHMANNS(1994). VIKSNES Zahl gilt auch heute noch

(siehe auch LIPSBERG 1990).

Litauen Bisher brütete der Singschwan zweimal, 1965 im Memeldelta und 1989 in der Nähe der Ostsee­

küste(REDAKTIONSKOLL. 1990, ANDERSEN-HARILD 1994, BURTON 1995).