Mitteilungen/Aufrufe
Farbberingte Fischadler
Ab der Brutzeit 1995 werden in den Bundesländern Brandenburg , Mecklenburg- Vorpommern und Sachsen-Anhalt Fischadler in einem mehrjährigen Programm mit Farbringen markiert. Die Vögel erhalten an einem Bein den Ring der Vogelwarte Hiddensee, am anderen einen einfarbigen Ring mit eingravierter Buchstabenkombination. Die Buchstaben stehen aufrecht diagonal zueinander, d.h. der obere ist der erste, der untere der zweite.
Es wird um vollständige Meldung von Beobachtungen an so markierten Fischadlern mit folgenden Angaben gebeten: Name; Anschrift und Telefonnummer des Melders, Datum und Ort der Beobachtung(Kopie einer topographischen Karte mit eingezeichnetem Standort und Angabe des nächstgelegenen Ortes mit Postleitzahl), Alter des Vogels(juv./ad.), an welchem Bein sich der Farbkennring befindet(rechts/links, aus der Sicht des Vogels!), Farbe und Buchstabenkombination des Farbkennrings, Bemerkungen, insbesondere über den Brutstatus.
Erwünscht sind Meldungen aus dem gesamten Bundesgebiet und aus dem Ausland. Beobachtungen an Horststandorten während der Brutzeit dürfen nicht zu Störungen der Vögel führen und müssen von autorisierten Horstbetreuern bestätigt werden.
Angaben bitte an Daniel Schmidt, Institut für Landschaftsökologie und Naturschutz(ILN), Mühlenstraße 19, D-78224 Singen, Telefon: 07731/99620; Fax: 07731/996218.
Bestandserfassung des Kolkraben
In den letzten Jahren mehren sich Presseberichte über die angeblich durch Kolkraben verursachte Schäden an Viehherden(Schafe, Kälber). In diesem Zusammenhang wird verstärkt die Forderung nach einer Bestandsregulierung dieser Vogelart erhoben.
Wissenschaftliche Untersuchungen in verschiedenen Bundesländern haben ergeben, daß die Interaktion zwischen Kolkraben und Weidevieh ein Resultat der hohen ökologischen und ethologischen Plastizität des Kolkraben beim Nahrungserwerb ist. Eine Tötung von gesunden und lebenstüchtigen Schafen oder Rindern durch Kolkraben konnte bisher in keinem Fall bestätigt werden.
Es zeigt sich jedoch, daß die Kenntnisse über Brutbestand, Reproduktionsrate, Raum-Zeit-Verhalten und Größe von Nichtbrütertrupps, Nahrungserwerb usw. der Art sehr unzureichend sind. Zur sachlichen Diskussion mit Landwirten, Jägern und der breiten Öffentlichkeit sind jedoch solche Daten dringend erforderlich. Im Rahmen einer gutachterlichen Tätigkeit für das Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg sammelt das Institut für Ökologie und Naturschutz der Universität Potsdam alle Informationen zur Biologie des Kolkraben.
Interessenten an einer ehrenamtlichen Mitarbeit und/oder andere Wissensträger melden sich bitte unter Angabe von Name, Adresse und Telefon bei Prof. Dr. D. Wallschläger, Universität Pots dam , Institut für Ökologie und Naturschutz, Lennestraße 7 a, 14471 Potsdam , Telefon 03319672879, Fax 0331-9672861.