Heft 
Band 3 Heft 1/2
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T. NOAH: Limikolenzug an den Schlepziger Fischteichen 21

Das richtige Einsetzen der zweifellos vorhandenen finanziellen Mittel des Naturschutzes sollte in Form von gezieltem Ablassen einzelner geeigneter Teiche ab Mitte Juni erfolgen.

Es müßten zwei Teiche zur Verfügung stehen, um diese bei aufkommender Vegetation wechselweise zu fluten. Wichtig ist hierbei, das ohne Unterbrechung Schlammflächen vorhan­den sind, um die für durchziehende Limikolen äußerst attraktiven Rastgemeinschaften nicht zum Abwandern zu zwingen. Ebenfalls von Bedeutung sind gefüllte Nachbarteiche. Das durch die Dämme sickernde Druckwasser hält selbst in heißen und trockenen Sommern weite Ab­schnitte schlammig und naß und regt somit die Entwicklung der Nährtiere an. Mit Beginn der regulären Abfischperiode sollten die Teiche geflutet werden, um die Vegetation vollständig zu vernichten.

Diese Maßnahmen sind dringend notwendiger Ersatz für die großräumig verlorengegange­nen Feuchtgebiete nicht nur in Brandenburg , sondern im gesamten Mitteleuropa .

Zusammenfassung

Um die Mitte der 80'er Jahre entstand im Zuge der geplanten Aufgabe von Teichflächen durch den Bergbau am Südostrand des Unterspreewaldes eine neue Teichanlage. Diese und ihr nahes Umland werden kurz beschrieben. Untersuchungen zur Vogelwelt existieren ‚seit 1989, wobei ab 1993 den Limikolen besonderes Interesse galt.

Durch regelmäßige Erfassungen mit durchschnittlich 150 Exkursionen pro Jahr wurden aussagefähige Datenreihen ermittelt, die in Artbearbeitungen und Diagrammen zur Auswer­tung kamen. Das Auftreten von Alt- und Jungvögeln bzw. verschiedene Rassen einiger Arten wird kurz diskutiert. Die überregionale Bedeutung des Untersuchungsgebietes wird anhand der festgestellten Ansammlungen zum Ausdruck gebracht. Daraus ergibt sich die unbedingte Not­wendigkeit, konkrete Schutzmaßnahmen einzuleiten, um wenigstens die letzten künstlichen Feuchtgebiete- besonders Fischteiche und Klärbecken- dauerhaft als geeignete Limikolen­rastplätze zu erhalten.

Literatur

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