Zur Habitatstruktur der Beutelmeise(Remiz pendulinus) in künstlichen Lebensräumen, nebst einigen Bemerkungen zur Brutbiologie
1. Einleitung
Der ehemalige Kreis Senftenberg (jetzt Oberspreewald-Lausitz-Kreis) als bearbeitetes Untersuchungsgebiet(HUHN 1992), liegt im südlichen Teil Brandenburgs und umfaßt eine Fläche von 589 km?.
In der vorliegenden Arbeit sollen künstliche geschaffene Lebensräume und brutbiologische Daten aus den Jahren von 1975 bis 1988 analysiert werden. Anregungen zu dieser Untersuchung gab Herr Dr. Gerhard Creutz.
2. Habitatstruktur künstlicher Lebensräume anhand von fünf Brutplätzen
Alle dargestellten fünf Brutplätze der Beutelmeise sind künstlichen entstanden. So wurde im heutigen Wehlen - bis 1919 und im Kuthteich bis 1922 Braunkohle abgebaut. Von der Nutzung, über die Flutung bis zum Nachweis der ersten Beutelmeisenbrut im Jahre 1975 vergingen 53 Jahre. Nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht der Strukturierung der untersuchten Beutelmeisenbrutplätze.
Die vorherrschende Brutbaumart ist die Birke. Wenn auch zuweilen die Weide an den Gewässern dominiert, wird diese jedoch selten als Brutbaum genutzt.
Anhand der Habitataufgliederung lassen sich Gemeinsamkeiten aber auch Unterschiede erkennen: Entscheidend sind solche Habitatstrukturen wie Baum- und Gebüschgruppen, sowie eine ausgedehnte Verlandungszone. Geringen Einfluß haben die im Gegensatz zu natürlichen Gewässern sandig/trockenen Uferbereiche von künstlichen Gewässern.
An den fünf untersuchten Gewässern lag die Zahl der Brutpaare zwischen 1 und 9, wobei die reich strukturierten Brutplätze eine höhere Paarzahl aufwiesen. Diese Brutplätze erfüllen die hohen Ansprüche der Beutelmeise hervorragend. Besonders auffällig ist dies in Jahren mit geringem Bestand, in denen einzelne Reviere verwaist bleiben.