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Band 3 Heft 1/2
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32 M. KOLBE& H. SCHREIBER: Brutvögel der Wansdorfer Rieselfelder

völlig von der Berieselung ausgenommen sind die Flächen östlich der Kläranlage bis hin zur Eisenbahnlinie. Gegenüber anderen Rieselfeldern gibt es deshalb auch einen ansehnlichen Be­stand an Röhrichtflächen, die fast ausschließlich vom Schilf gebildet werden. Die bedeutend­sten Schilfflächen sind in den am SW-Rand etwas abseits gelegenen sechs Tafeln und nördlich der Kläranlage zu finden.

Vor allem beidseitig des Hauptdraingrabens erstrecken sich nur selten überstaute trockenere Flächen mit Landreitgras, Landröhricht und Staudenfluren. In den Monaten Mai und Juni entwickeln sich in den Gräben und auf den Bänken dichte Brennesselbestände. Diese werden ab Ende Juni jedoch gemäht, was sich nachteilig auf den Bruterfolg von Arten der Staudenflu­ren auswirkt. Besonders die Tafeln in der NW-Ecke weisen üppigen Gebüschaufwuchs bis hin zum mittleren Birkenvorwald auf. Fast alle Dämme sind mit Holunderbüschen bestanden. Altbäume, meist Stieleichen, sind insbesondere am nördlichen Hauptweg zu finden. Obst­bäume stehen nur vereinzelt am südlichen Hauptweg.

Eingebettet ist eine ca. 13 ha große Waldfläche am S-Rand der Rieselfelder. Sie ist dem Eichen-Hainbuchen-Wald feuchter bis frischer Standorte zuzuordnen. Vor allem in seinem NW-Bereich sind aber auch Kiefernalthölzer und-jungwuchs zu finden. Den nördlichen Ab­schluß zur Landstraße hin bildet ebenfalls ein gut 13 ha umfassender schmaler Waldstreifen aus Kiefern unterschiedliche Alters, Robinien und eingestreuten Eichen.

3. Methodik

Auf dem Rieselfeldkomplex mit 150 ha wurde die Siedlungsdichte der Brutvögel nach der Methode der Revierkartierung(DORNBUSCH 1968, FLADE 1994) bestimmt. Kontrollgänge fanden in den Vormittagsstunden des 26. März, des 2., 5., 9., 10:, 11. 22., 23., 25: und 26. April, des 8., 10., 11., 12., 25., 26. und 30.Mai, des 2. und 4. Juni 1995 statt. Abendliche Exkursionen wurden am 12. und 31. Mai sowie am 13. und 20. Juli durchgeführt. Die Kon­trollgänge im Bereich östlich der Kläranlage und des Wäldchens übernahm Horst Schreiber , die abendlichen Kontrollen erfolgten gemeinsam. Der gesamte Zeitaufwand betrug 150 Stun­den.

Neben der Hauptmethode der Revierkartierung- dem Feststellen singender Männchen ­wurden auch andere revieranzeigende Aktivitäten wie nestbauende, futtertragende oder Junge führende Altvögel notiert. Zur Lokalisierung von Rallenbruten wurde eine Klangattrappe ver­wendet.

Beim Kuckuck wurde von der durchschnittlich anwesenden Individuenzahl ausgegangen und diese an Stellen gehäufter Beobachtung alsBrutpaare notiert. Beim Fasan handelt es sich um die Darstellung von Männchenreviere. Ihren ständigen Rufplätzen ist sicher ein Mehrfaches an Weibchen zuzuordnen, die aber nicht vollständig zur Beobachtung gelangten.

4. Ergebnisse der Siedlungsdichteuntersuchungen

Auf der 150 ha großen Kontrollfläche des Rieselfeldes Wansdorf wurden 1995 insgesamt 725 Brutpaare(BP) von 69 Arten nachgewiesen. Das ergibt ein absolute Abundanz von 48,3 BP/10 ha.

Da sich der Brutvogelbestand der reinen Rieselfeldflächen von dem der Waldflächen unter­scheidet, wird in der Tabelle zusätzlich eine gesonderte Betrachtung dieser Flächen vorge­nommen.,