40 M. FIDDICKE: Limikolen an den Zuckerfabrikteichen Thöringswerder
tita) und Flohknöterich(Polygonum persicaria). Selbiger stellte im folgenden Jahr, nachdem das zurückgehende Hochwasser die abgestorbenen Pflanzenteile wieder frei gab,.das sogenannte„Bekassinengelände“ dar. In den letzten Jahren wurden die Schlammablagerungen an den Rändern so gewaltig, daß sie über die Wintermonate nicht mehr ausreichend überstaut wurden und das Schilf(Phragmites communis ) nun ausgedehnte Bestände entwickeln konnte. Damit reduzierten sich auch im Spätsommer die für Limikolen zur Rast und Nahrungssuche geeigneten Stellen auf Schwemmzonen am Ufersaum. Während des Frühjahres fehlten im allgemeinen, Ausnahmen 1986 und 1992, wegen des noch zu hohen Wasserstandes, für durchziehende Limikolen adäquate Habitatbedingungen an diesem Teich.
Des Weiteren sind noch einige Kleinbecken mit einer Fläche von 0,2 bis 0,8 ha für bestimmte Arten auf dem Wegzug relevant.
Ornithologisch untersucht wurden ferner nach ergiebigen Niederschlägen entstandene temporäre Naßstellen auf den umgebenden Feldern. Infolge extremer Witterung in den Frühjahren 1982 und 1987 sowie Ende Juli 1981 führte die Volzine so viel Wasser, daß sie aus ihrem künstlichen Flußbett trat und etwa 100 ha Ackerland(bereits abgeerntete Getreidefelder, zum Großteil umgepflügt) sowie 20 ha sumpfige Rinderweide einen halben Meter überstaut wurden. 1981 sollte zu einem Jahr mit Limikolenrekordzug werden, da auch an den Abwasserteichen zur Hauptzugzeit im August/September optimale Rastbedingungen vorhanden waren.
3. Material und Methode
In den Monaten Juli bis September wurden die genannten Limikolenrastplätze wöchentlich, oft mehrmals, kontrolliert. Kürzere Intervalle wurden in Phasen massiven Durchzuges gewählt, nach Möglichkeit wurde dann täglich eine Zählung durchgeführt. Das Zuggeschehen der Limikolenarten, außer des Kiebitzes, im Gebiet des Zuckerfabrikteiche Thöringswerder kann also nahezu lückenlos über einen Zeitraum von 16 Jahren anhand konkreten Zahlenmaterials dargestellt werden.
Tabelle 1:Jährliche Aufschlüsselung von insgesamt 9.800 Individuen während des Wegzuges
Jahr 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 X Individuen| 600 2.400“)4:400' 11.200[700 200 300 400
[Jahr[1988 1991]1992_|1993_|1994|1995 200 500 100 200 400 3
X Individuen| 600 00 300
Zur Auswertung gelangten sämtlich Daten von 35 Arten mit einer Gesamtsumme von 10.500 Individuen(s. Tabelle 2).
Bei diesen Zusammenfassungen wurde in der Regel nur das Erstdatum jeder Beobachtungsreihe verwendet, also nur offensichtliche Neuankömmlinge berücksichtigt. Jene ermittelten Werte können demzufolge nur das unterste Limit des tatsächlichen Durchzuges andeuten. Wenn bei den Fluktuationen des Rastbestandes einer Art der Verdacht des Pendelns einzelner Individuen zwischen dem Rastplatz Thöringswerder und den naheliegenden Oderwiesen bzw. den Altfriedländer Fischteichen bestand, wurde nur das Truppmaximum innerhalb dieser bestimmtem Beobachtungsspanne gewertet(z.B. Uferschnepfe).