50 BESCHOW, R.& R. KAMINSKI: Seetaucher in Südost-Brandenburg
Zum Vorkommen der Seetaucher(Gaviidae) in Südost-Brandenburg
1. Einleitung
Angeregt durch die Arbeiten von HAUPT(1981, 1993) für einen Teil Ostbrandenburgs und den Darstellungen der Situation für die Oberlausitz (ULBRICHT 1980, CREUTZ 1982) möchten die Verfasser mit der vorliegenden Arbeit jene territoriale Lücke schließen, die bisher mit dem Südosten Brandenburgs bestand. Eine Aufbereitung des Kenntnisstandes zum Zug der Seetaucher in der zentralen Niederlausitz und ihre Einordnung in das regionale Zuggeschehen war längst überfällig. Die Arbeit ist ein Gemeinschaftsprojekt der Fachgruppen Ornithologie und Vogelschutz Cottbus und Senftenberg , sowie einiger Einzelbeobachter.
An dieser Stelle möchten wir allen Beobachtern recht herzlich danken, die sich aktiv und unproblematisch am Vorhaben beteiligt haben. Insbesondere H. Deutschmann(Blasdorf), Wolfgang Köhler (Lübbenau ), Hans-Peter Krüger (Peitz ), Bernd Litzkow(Cottbus ), Volker Löschner(Reutlingen ), Heiko Michaelis(Senftenberg ), Winfried Otto(Berlin ), Dietrich Ruhle(Forst), Hans-Rüdiger Schaefer(Cottbus ), Rudolf Schmidt(Guben ), Timo Schneider(Lauchhammer ), Norbert Vintz(Cottbus ) und Ralf Zech(Willmersdorf) haben Beobachtungsdaten beigesteuert. Frau Katharina Illig danken wir für die Übersicht zum angrenzenden Raum Luckau und Herrn Dr. Reinhard Möckel(Senftenberg ) für die kritische Durchsicht des Manuskriptes.,
2. Material und Untersuchungsgebiet
Daten liegen aus dem gesamten Untersuchungsgebiet vor. In Abhängigkeit von der Bereitschaft zur Mitarbeit der Einzelbeobachter ist die Erschließung von“Altdaten“ jedoch nicht vollständig (abgeschlossen) und territorial unterschiedlich vom Erfassungsgrad. Die Datensammlung wurde im wesentlichen 1995 realisiert. Für die wichtigsten Rastgewässer können etwa die letzten 15 Jahre als vollständig erfaßt gelten. In unserem Raum ist die Beobachterdichte“traditionell“ relativ niedrig und so sind Planbeobachtungen mit hoher Beobachtungsfrequenz für keines der wichtigen Durchzuggewässer realisierbar gewesen. Von den etwa je 90 zugrelevanten Tagen auf dem Weg- und Heimzug pro Jahr liegen nur in günstigen Jahren wöchentliche Beobachtungsergebnisse vor(max. 20-25 Beobachtungstage/Gebiet und Jahr). Besonders ab Ende der 1980-er Jahre hat sich die Beobachtungsfrequenz für die wichtigsten Großgewässer der Region stabilisiert, nicht zuletzt Dank gestiegener Mobilität. In den Sommermonaten werden nur einige Gewässer intensiver kontrolliert, so daß Feststellungen zu Sommervorkommen eher Zufallscharakter tragen dürften. Vom Datenumfang konnten insgesamt 436 Seetaucherbeobachtungen mit 1834 Ex. einbezogen und ausgewertet werden.
Das Untersuchungsgebiet(UG ) ist streng auf die beiden Landkreise Oberspreewald-Lausitz (OSL ) und Spree-Neiße (SPN ), sowie der kreisfreien Stadt Cottbus beschränkt(s. Abb. 1). Ausnahme bildet der Kleinkoschener See, durch den die Landesgrenze zum Freistaat Sachsen verläuft. Er wurde ganzheitlich mit in die Auswertung einbezogen. Weitere angrenzende brandenburgische und sächsische Gewässer werden nur im Zusammenhang mit der Wertung des regionalen Zuggeschehens betrachtet bzw. erwähnt. Entsprechend des Gewässerverteilungsmusters und der jüngeren wasserwirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes