Heft 
Band 4 Heft 1/2
Seite
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OTIS 4(1996) 1/2: 50-67 53

Abb. 2 zeigt deutlich den Zusammenhang zwischen einer Zunahme des Durchzuggeschehens und dem zeitlichen Entstehens von neuen Großgewässern im Südosten Brandenburgs . Damit ordnet sich auch das Gebiet der Niederlausitz voll in das bisher bekannte Entwicklungsbild zum Durchzug der Seetaucher in Südostdeutschland ein, wie es bereits für die Oberlausitz und für die Östliche Mark Brandenburg angegeben wurde(Ulbricht 1980, Haupt 1981). Auch im angrenzenden Raum Luckau (Nordwestliches Niederlausitzer Braunkohlerevier) und im Raum Tröbitz-Domsdorf ist die Zunahme bis Regelmäßigkeit an Seetauchernachweisen eng und ursächlich an die jüngere industrielle Entwicklung im Gebiet mit seiner Bergbaufolgelandschaft gebunden. Aus dem Zeitraum vor 1965 liegen für das UG nur wenige Nachweise vor. Nach 1965 hat sich die Situation dann grundlegend geändert. Entscheidender und primärer Faktor für die Rastattraktivität scheint die Gewässergröße zu sein. Erst dann gewinnt die Frage der Gewässerqualität Bedeutung, da eine Vielzahl von. Tagebaurestseen noch heute niedrige pH­Werte(3-4) aufweisen und nahezu fischlos(?) sind. Die Großgewässer im Untersuchungsgebiet sind auf einer idealisierten Nordost-Südwest-Achse angeordnet(s.Abb.1), die einen ca. 30 km breiten Korridor abdecken. Mit den in der Sanierung bzw. bereits in Flutung befindlichen Tagebauseen Greifenhain(> 1000 ha) bzw. Gräbendorf (>450 ha) wird das Rastflächenangebot weiter verdichtet. Wo heute Gewässergröße(möglichst>500ha) und gute Nahrungsbedingungen zusammenfallen, ist die Wahrscheinlichkeit zumindest auf dem Wegzug recht groß, Seetaucher beobachten zu können.

Flutung weiterer Restseen Raum Senftenberg

Flutungsende Talsperre Spremberg Erstbeoachtung Talsperre Spremberg

Flutungsende Senftenberger See Erstbeobachtung Senftenberger See

Eistaucher Bunbest. Seet.| |

Sterntaucher| m Prachttaucher|

bis 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996

Abb. 2: Entwicklung der Beoachtungszahlen pro Jahr nach Seetaucherarten im Südosten Brandenburgs .