60 BESCHOW, R.& R. KAMINSKI: Seetaucher in Südost-Brandenburg
immat. Vögel derzeitig ausgeglichen(29:30). Ad. können zu dieser Zugzeit auch noch differenzierte Mauserstadien zeigen, sind aber zweifelsfrei ansprechbar. Der zeitigste Frühjahrsnachweis(04.04.1980) betraf 1 Ex. im bereits vollen Brutkleid(V. Löschner). Einige Ex. haben andererseits noch im Mai nicht ganz das vollständige Prachtkleid angelegt.
Auf dem Wegzug stellt sich die Situation mit 26 ad. Ex. zu 42 juv. Ex. leicht zu Gunsten Juv. Vögel dar. Der noch nicht gesicherte Hinweis auf einen erhöhten juv. Anteil muß hier aber unter Ausklammerung von Massendurchzugereignissen gesehen werden. An der Vertiefung dieser Aussage wird verstärkt.unter Kritischster Ergebniswertung weiter gearbeitet. Frühere “Alibiangaben‘“ mit Status Ruhe- bzw. Schlichtkleid blieben generell wegen der Nichtnachvollziehbarkeit der Altersfrage unbeachtet.
3.2. Sterntaucher(Gavia stellata)
Status im Untersuchungsgebiet: Seit 1984 regelmäßiger, jährlicher Durchzügler und ausnahmsweise Wintergast. Bisher kein Sommervorkommen. Insgesamt mind. 145 Beobachtungen bzw. Nachweise mit 331 Ex.. Ein neuerer Beleg vom 27.12.1984(juv. Ex. vom Senftenberger See , Finder K.-H. Meinert) befindet sich im Kreismuseum Senftenberg (Standpräparat).
Wegzug: Regulärer Wegzug(n=107) für das Gesamtgebiet wurde in der Zeit vom 11.10. bis 11.01. unter Beachtung des jährlichen Zug- und Rastverlaufes vermerkt. Noch spätere Januarbis Märzdaten sind echten Wintervorkommen zuzuordnen.
Der Wegzug des Sterntauchers entwickelt sich spürbar erst ab Ende Oktober und verläuft wesentlich gestraffter vom zeitlichen Ablauf im Vergleich zum Prachttaucher. Diese Art zeigt einen deutlichen Zuggipfel für die 2. Novemberdekade. Ab Mitte Dezember ist der Durchzug jedoch weitestgehend abgeschlossen. Spät ziehende Ex. werden ausnahmsweise noch bis in den Januar hinein angetroffen. Hinsichtlich der Verweilzeit kann ebenfalls von gewöhnlich mehrtägigen Rasten ausgegangen werden.
Besonders in Jahren mit stärkerem Wegzugaufkommen scheinen sich kleinere Gruppen durch Akkumulation an den Hauptrastgewässern zu bilden. Veränderungen durch abziehende und eintreffende Vögel werden so oft nur an differierenden Alterszusammensetzungen sichtbar. Besonders in den Jahren 1988 und 1994 waren solche verstärkten Wegzugereignisse feststellbar.
Wintervorkommen: Analog zum Prachtaucher werden alle Januar- bis Märzdaten genannt.
Zumindest in einem Fall ist eine echte Überwinterung von 3 Ex. belegt:
Nachweise im Janauar:
12.01.1991- 2 Ex. Senftenberger See (H. Michaelis, T. Schneider)
04.01.1992- 1 juv. Ex. Talsperre Spremberg(R. Beschow)
05.01.-11.01.1992- 1 ad. Senftenberger See (T. Schneider)
Überwinterung:
Mind. ab 25.12.1987 bis 22.04.1988 Nachweise von 1-3 Ex. auf der Talsperre Spremberg. Es handelte sich um mind. 2 juv. Ex. und 1 wohl ad. Ex. oder im zeitigen 1.Winterkleid(?). Der als ad. Ex. bestimmte Vogel zeigte über lange Zeit einen kleinen rostroten Fleck(dreieckig) am Oberhals, wie er ähnlich bei der überwiegenden Zahl der bei uns durchziehenden Jungvögel feststellbar ist. Alle 3 Vögel waren individuell hinsichtlich Kleiderfärbung ansprechbar und für die eindeutig juv. Vögel konnte so der Mauserverlauf ins 1. Winterkleid verfolgt werden. Dabei zeigte 1 Ex. noch im März/April erhebliche Zeichnungsanteile des Jugendkleides. Die Vögel waren insgesamt so vertraut mit dem Gewässer, so daß entlegendste Buchten und Uferbereiche zum Fischen aufgesucht wurden. An Einzeltagen gelang nicht einmal eine Feststellung trotz intensiver Suche. Die Tiere wurden sogar