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Band 4 Heft 1/2
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68
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68 HAUPT, H.: Durchzug und Wintervorkommen des Rothalstauchers in Ostbrandenburg

Zum Durchzug und Wintervorkommen des Rothalstauchers(Podiceps grisegena) im östlichen Brandenburg

HARTMUT HAUPT(Beeskow )

1. Vorbemerkungen

Der 1992 auf 150-185 BP geschätzte brandenburgische Brutbestand des Rothalstauchers konzentriert sich in den nördlichen Landesteilen. Insbesondere die Region Cottbus war mit nur 4-5 BP ausgesprochen dünn besiedelt(RYSLAVY 1993). Auch in der angrenzenden ostbrandenburgischen Heide- und Seenlandschaft brütet die Art nur sehr unregelmäßig und in wenigen Paaren. So wurden beispielsweise im Altkreis Beeskow (941 qkm) zwischen 1980 und 1996 nur auf 4 Gewässern 9 Bruten und Brutversuche registriert, die sich auf 8 verschiedene Jahre verteilten. Alle Brutfeststellungen erfolgten auf Fischteichen. Die vielen kleinen und großen Seen blieben bisher unbesiedelt.

Durch das geringe Brutvorkommen im behandelten Gebiet wird recht gut eine Abgrenzung umherstreifender Vögel und Durchzügler von den Brutvögeln ermöglicht. Da es beim Rothalstaucher keine Tageszugbeobachtungen auf Grund der ausschließlich nachts stattfindenden Wanderungen gibt, ist eine Erfassung des Durchzugsgeschehens nur über die Registrierung rastender Vögel möglich. Der Kenntnisstand zum Vorkommen des Rothalstauchers außerhalb der Brutzeit, ist in Brandenburg bisher klein(z.B. SCHMIDT 1983), weshalb es lohnend erschien eigene neue Beobachtungen ergänzend darzustellen.

2. Material und Methodik

Die Beobachtungen erfolgten überwiegend in dem Teil der ostbrandenburgischen Heide- und Seenlandschaft der etwa durch den Winkel zwischen den Ortschaften Peitz -Storkow­Frankfurt/O. begrenzt wird. Tägliche Erfassungen waren an den Gewässern nicht möglich, doch wurden zumindest im Winterhalbjahr(Oktober bis März) alle größeren Seen nach Möglichkeit zweimal im Monat, beim Vorhandensein größerer Wasservogelrastgemeinschaften auch öfter aufgesucht. Insgesamt wurden von 1971 bis 1996 an 195 Beobachtungstagen 601 Individuen registriert. Beobachtungen von sehr wahrscheinlich gleichen Vögeln blieben dabei unberücksichtigt. Einzelne Doppelzählungen sind jedoch nicht ausgeschlossen. Das Aufenthaltsbild wird in einem Halbmonatssummendiagramm dargestellt. Wichtige Einzeldaten werden vollständig wiedergegeben.

Danksagung: Für die anregende Diskussion und die Durchsicht des Manuskriptes danke ich Dr.A.Schmidt. Für einige ergänzende Beobachutngsdaten danke ich Dr. T. Langgemach(in der Gesamtsumme und Abb. 1 unberücksichtigt).

3. Ergebnisse

Bei den 8 Beobachtungen mit 10 Individuen von der zweiten Maihälfte bis Ende Juni(Abb.),