Heft 
Band 4 Heft 1/2
Seite
149
Einzelbild herunterladen

OTIS 4(1996) 1/2: 147-161 149

Anzahl und Verteilung der Nistkästen maßgebend für die Beringungs- und Kontrolltätigkeit im UG waren, kann die Abb. 1 als Maß der Bearbeitungsintensität interpretiert werden.

Zum größten Teil handelt es sich bei dem bearbeiteten Teil des UG um ein Niedermoorgebiet, das durch weite gehölzarme Grünländer und Äcker charakterisiert ist. Die Grünlandbereiche nehmen dort über 70% des UG ein.Neben den angebrachten Nistkästen boten nur wenige, zumeist kleinflächige Feldgehölze, Altpappelpflanzungen, Solitärbäume, Gittermasten und Gebäude dem TF Nistmöglichkeiten.

Für weitergehende Angaben zum UG wird auf ESCHHOLZ(1993) verwiesen.

3. Material und Methode Im Jahr 1985 wurde damit begonnen, künstliche Nisthilfen für den TF in der offenen Landschaft

und einige wenige in Kirchen anzubringen. Ihre Zahl wuchs im Laufe der Jahre bis auf max. 80 Stück(Tab. 1)

Tab. 1: Anzahl der im Untersuchungsgebiet angebrachten Turmfalkennistkästen im Zeitraum 1985 bis 1995

Anzahl 13 Tot)

Die Inanspruchnahme der Kästen durch den TF schwankte zwischen 33% und 95% (ESCHHOLZ 1993) und lag im Durchschnitt bei 68%(Standartabwichung s= 24).

Im Zeitraum von 1985 bis 1993 konnten insgesamt 1893 TF im UG beringt werden. Unter diesen waren 1790 njg. TF, von denen 1682 aus Nistkastenbruten stammten. 108 nj8- TF wuchsen an anderen Nistplätzen im UG auf und wurden eher zufällig beringt. Von allen in den Nistkästen flügge gewordenen Jungvögeln wurden ca. 90% beringt. Neben der Beringung von njg. TF seit 1984 wurde ab 1989 damit begonnen, verstärkt die Brutvögel zu fangen. Auskunft über alle Beringungen und Wiederfunde gibt Tab. 2.;| Zu Beginn der Untersuchung besiedelte die Art das UG und deseen benachbarte Gebiete nur in geringer Dichte(RUTSCHKE 1983, HAENSCHKE et al. 1983). Auf einer Kontrollfläche von 310 km? in den Landschaftseinheiten Brandenburg-Potsdamer Havelgebiet mit dem Lehniner Land und Teilen der Nauener Platte und des UG, konnten von 1982 bis 1986 im Durchschnitt 1,8 Paare/ 100 km? Offenlandschaft festgestellt werden(KEHL 1987). Dabei wird von einem Zusammenbruch der Turmfalkenpopulation gesprochen.||; Im Verlauf der vorgestellten Untersuchung kam es durch das Kastenangebot im Altkreis Belzig zu einer deutlichen Bestandshebung des TF. In deren Folge brütete er auch an Örtlichkeiten, die vor Beginn der Untersuchung nicht besiedelt waren. Die Frei- und Gebäudebrüter konnten im Rahmen dieser Untersuchung nur in geringem Umfang Berücksichtigung finden.