Heft 
Band 4 Heft 1/2
Seite
151
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OTIS 4(1996) 1/2: 147-161 151

deutlich seltener. Wenn sich noch kleine Jungvögel im Nistkasten befanden, war der Fang am erfolgreichsten. Während der Bebrütungsphase der Gelege kam die Fangvorrichtung nicht zum Einsatz.

Daß mehr als doppelt soviel Weibchen gefangen wurden, liegt an deren stärkeren Kastenbindung (Hudern, Füttern) während der ersten 14 Lebenstage der J ungvögel. Die Männchen sind in dieser Zeit vornehmlich für die Nahrungsbeschaffung zuständig. Die Beuteübergabe an das Weibchen erfolgt normalerweise außerhalb des Nestes(GLUTZ v. BLOTZHEM et.al. 1989). Neben den Brutvögeln wurden auch Durchzügler und Wintergäste gefangen.

Die Abb. 3 zeigt die monatliche Verteilung von 178 Beringungen und Wiederfunden(7 nicht genau datierbare Angaben konnten nicht berücksichtigt werden) die der Auswertung zugrunde liegen. Beringungen von njg. TF sind in der Abbildung nicht enthalten.

Etwa 80% der Nachweise entfallen auf die Monate Mai, Juni und Juli. Das ist durch den Umstand bedingt, daß in dieser Zeit im UG gleichzeitig auch am intensivstenTF gefangen wurden.

T a Jul Aug Sep Monat

1 Wiederfunde 5 Beringungen

Abb. 2: Monatliche Verteilung aller in die Auswertung eingehenden Beringungen und Wiederfunde

im Zeitraum 1986- 1995(n=178). (Beringungen nestjunger Turmfalken sind in der Abbildung nicht enthalten)

Aus Zeitmangel war es leider nicht möglich, jedes Jahr an allen Kästen die Brutvögel zu fangen. Damit stellen die mitgeteilten Kontrollfänge nur einen Ausschnitt aus der Gesamtheit der anwesenden Brutfalken dar. Von 1987 bis 1993 wurden 109 Brutvögel gefangen. Im selben Zeitraum waren aber laut Brutkastenkontrollen 812 brütende TF anwesend(ESCHHOLZ 1993). Mittels der vorgestellten Methoden konnten in diesen Jahren insgesamt 13% der in den Kästen brütenden TF gefangen werden.