Heft 
Band 5 Heft 1/2
Seite
71
Einzelbild herunterladen

OTIS 5(1997) 1/2: 61-73

blockzonen auf der einen Seite und Gartenstadt/Grünanlagen auf der anderen Seite möglich ist. Im subatlantischen Bereich scheint die Verstädterung(Synanthropie) der Arten ungleich weiter vorangeschritten zu sein, als im subkontinentalen Bereich, mit einer starken Vermischung der Arten. Die Gründe könnten im höheren Zersiedlungsgrad Westdeutschlands zu suchen sein. Auffallend sind im subatlantischen Bereich der höhere Anteil an eukonstanten Arten zu ent­sprechenden Lebensräumen im Osten. Generell sind dort höhere Artenzahlen zu finden, die nicht allein mit einer stärkeren Synanthropie, sondern auch durch Klimaunterschiede(feuchte­res Klima= mehr Arten) und höhere Trophiegrade erklärbar sind.

Inwieweit die Klein- und Großflächigkeit des städtischen Lebensraumes Einfluß auf Artenge­füge und Artenzahl haben, bleibt ungeklärt.

Mehrere Jahresuntersuchungen bei mehrjährigen Arbeiten zeigen, daß ein Gebiet sich auch über mehrere Jahre hinweg ähnlicher bleibt, als verschiedene Gebiete(in einem Jahr unter­sucht) gleichen Biotoptyps(vgl. BAUMGART& BAUERSCHMIDT 1995).

In den Wäldern bilden sich charakteristische Avizönosen, die durch Pflanzengesellschaften, Durchfeuchtungsgrad des. Bodens, Struktur(Lichtverhältnisse) und Alter der Bestände bestimmt werden. In gestörten(stärkerer Kultureinfluß) Beständen bilden sich völlig neue Avi­zönosen, die eingehender untersucht werden sollten.

Die höchsten Artenzahlen werden in den grundwassernahen Bruchwäldern und bodensauren Eichen-Birkenwäldern höherer Trophie und offenen Randflächen erreicht. Mit abnehmender Trophie und Trockenheit nehmen die Artenzahlen deutlich ab. Niedrig sind die Artenzahlen aber auch in den feuchten, nährstoffarmen Wäldern.

Eine Unterscheidung in subatlantische und subkontinentale Avizönosen für ähnliche Gebiete ist bei den Wäldern im Gegensatz zu den Stadtlandschaften nicht feststellbar. Ob sich die kon­tinentalen Avizönosen Ostpolens von den anderen Gesellschaften Mitteleuropas unterscheiden, würde erst weiteres Material aufzeigen.

Literatur

ADLER, C.C. 1979: Ergebnisse 6-jähriger Siedlungsdichte-Untersuchungen in einem Perlgras­Rotbuchenwald des Deisters(Niedersachsen ). Bird Census Work and Nature Conservati­on: 144 ff.

ALPERS, R. 1976: Der Sommervogelbestand eines Kiefernforstes bei Bevensen im Jahr 1974. Jber.Uelzener Arb.kr. Avifaun. 5: 61-68

ALPERS, R.; GRÜTZMANN, J.& MANNES, T.P. 1976: Der Brutvogelbestand eines Trauben­eichen-Buchenwaldes in der Görde im Jahr 1973. Vogelkdl. Ber. Niedersachsen 8: 15-23

ANDERS, K. 1979: Zur Vogelwelt des Tiergartens. Orn. Ber. Berlin (West) 4(1): 3-62

BAUMGART,; B.& BAUERSCHMIDT, J. 1995: Berlin -Forschung- Projekt: Ökosystemare Vorher-Nacher-Untersuchung einer Fernstraße: Das Beispiel Tegel , Berlin . Die Vogel­welt im Bereich der Autobahn durch den Tegeler Forst. unveröff.

BLANA, H. 1978: Die Bedeutung der Landschaftsstruktur für die Vogelwelt- Modell einer ornithologischen Landschaftsbewertung. Beitr. z. Avifauna d. Rheinlandes 12

BORNKAMM, R.& KÖHLER , M. 1987: Ein Naturgarten für Lehre und Forschung. Land­Schaftsentw. u. Umweltforsch. 45: 1-134

BRAUN, H.-G. 1985: Siedlungsökologische Untersuchungen an der Brutvogelwelt eines Alt­