OTIS 5(1997) 1/2: 74-87 83 ESP
Insgesamt zeigen beide Winterreihen ein sehr unterschiedliches Bestandsbild. Bei qualitativ gleichem Artenspektrum kommt es im Winter 1996/97 kaum bzw. nicht zum Aufbau eines Wintergastbestandes beim Mäusebussard und nur eingeschränkt beim Rauhfußbussard. Andere, seltenere Arten zeigen ebenso deutlich geringere Individuenzahlen an dauerhaft überwinternden Tieren. In Abb. 6 sind zur Verdeutlichung des Faktes die mittleren Gesamtgreifvogeldichten für die Optimalnutzungsstruktur im Gebiet für beide Winter dargestellt.
Tagesmaxima
Mäusebussard Rauhfußbussard | Turmfalk
T\Merfin
Komweihe
—8- Winter 1995/96 —o-— Winter 1996/97
Gesamtgreifvogeldichten im UG Tagebau Welzow-Süd im Winter 1995/96 und 1996/97(zum Vergleich die in den Wintermonaten erreichten Tageshöchstwerte)
Im Rastverlauf spiegeln sich einige wesentliche Dinge wider. Im Herbst 1995/96 lag das Ausgangsdichteniveau an Greifen bereits deutlich höher als das Maximum in der UntersuchungsPeriode 1996/97 überhaupt. Hauptverantwortlich dafür sind die deutlich höheren Nagerdichten 1995/96. Im Herbst 1995/96 nutzten außerdem wesentlich mehr einheimische Vögel(insbes. Turmfalken), die guten Nahrungsbedingungen. Der beginnende Zuzug der ersten Wintergäste (Kornweihe, Rauhfußbussard) wird hier kaum in einem Bestandanstieg sichtbar, da sich der Einflug der Wintergäste mit dem Verlassen des Gebietes durch die Mehrzahl der juv. Turmfalken überlagerte. Für 1996/97 ist der sichtbare Anstieg dagegen fast ausschließlich durch die Ankunft der selteneren Wintergäste(u.a. Kornweihe) bedingt. Offensichtlich war das Nah