Heft 
Band 5 Heft 1/2
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86_ BESCHOW,R.& HANSEL, W.: Greifvögel Tagebau Welzow-Süd Winter 1995/96,96/97 By ÖLE VEN WU inter 57595 6,7077

höchsten Dichten erreicht. Ab Mittwinter sinkt jedoch die durchschnittlich anwesende An-zahl an Ex. kontinuierlich. Ein ähnliches Bild gibt auch SCHUBERT(1995) an. Im Spätsommer und Herbst sind noch deutlich lockere Familienverbände sichtbar, die offensichtlich ab Okto­ber dann aufgelöst sind und die Jungvögel anschließend verstreichen. Das Tagesmaxi-mum mit 15 Ex. am 05.09.1995 fällt somit in diese Zeit. Im Winter 1995/96' en mehrfach über 10 bis max. 13 Ex.(03.01.1996) gezählt. Es kann angenommen werden, daß tageweise nahezu der gesamte Brutbestand im Gebiet zur Nahrungssuche anwesend war. Die mittlere Monatsdichte im Untersuchungszeitraum Winter 1995/96 zeigt von September bis März einen fallenden Ver­lauf von anfangs 1,48 Ex./km? auf 0,54 Ex./km?. Der Turmfalke war im Herbst und Frühwinter im Gebiet die dominante Art. Im nahrungsarmen Winter 1996/97 sogar bis in den Januar hinein häufigster Greifvogel. Hier jedoch auf deutlich niedrigerem Niveau(max. 0,88 Ex./km?). Regelmäßig wurden von Oktober 1996 bis Januar 1997 Tagesmaxima von lediglich 6 Ex. ermittelt.

Merlin(Falco columbarius)

Ab dem 29.12.1995(hier sogar 2 wf. Vögel zusammen) gelangen mehrere Beobachtungen im Winter 1995/96 im UG . Die Merline waren stets in der Nähe eines großen bzw. auch in mehre­re Trupps geteilten Berghänflingschwarmes. Maximal wurden 370 Berghänflinge(Carduelis flavirostris) am 16.01.1996 festgestellt(W. Hansel), die natürlich eine stabile Nahrungsgrund­lage bildeten. Erst am 09.03.1996 kam erstmals 1 Männchen zur Beobachtung, daß sich aber sicher schon auf dem Heimzug befand. Die Letztbeobachtung im Winter 1995/96 gelang am 28.03. mit 1 wf. Tier. Ähnlich die Situation im Winter 1996/97. Ab An-fang Dezember unre­gelmäßig wiederholt in zwei Gebieten festgestellt. Am 02.01.1997 mit Sicherheit 2 wf. Ex. wohl den tatsächlichen Winterbestand anzeigend. Feststellungen gelangen meist nur bei direk­ten Jagdaktivitäten. Sonst sitzen die Vögel oft wenig auffällig auf kleinen Bodenerhebungen und sind so sicher oft trotz Anwesenheit übersehen worden. Spezielle Akti-vitäten zur Erhöhung der Nachweisdichte wurden nicht unternommen. So sind die 12 Beobachtungen in beiden Wintern lediglich als Indiz der wohl regelmäßigen Anwesenheit der Vögel zu werten( n=12 bei 14 Ex., davon 2 M und 12 wf. Ex.).

Seeadler(Haliaeetus albicilla)

Mehrfach wurde ein sehr wahrscheinlich ausgefärbtes Ex. auf der Hochspannungsleitung im Bereich des Feuchtbiotops Töpferschenke und auf der angrenzenden Hochkippe festgestellt. Selbst nach der Vereisung der Wasserflächen wurde der Vogel je noch einmal Anfang März und Mitte April 1996 im UG gesehen. Ganz ähnlich die Situation 1996/97, wobei nach der totalen Vereisung aller Wasserflächen bis März 1997 sich kein Ex. mehr zeigte. Der Vogel ist derzeitig keinem bekannten Brutpaar zuzuordnen.