Heft 
Band 5 Heft 1/2
Seite
112
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112 STAGE.J.: Die Vogelwelt des Golfplatzes Wilkendorf

2. Gebietsbeschreibung

Das Wilkendorfer Golfgelände befindet sich am Südrand des großen WaldgebietesDer Blu­menthal. Das offene Gelände entwickelte sich von einer alten Rodungsinsel zu einer Feld­heckenlandschaft. Das glazial geprägte Landschaftsbild bot sich natürlich für das Golfspielen als einer natur- und landschaftsbezogenen Sportart an.

Die untersuchte Kontrollfläche von 100 ha bestand vor dem Golfplatzbau zum größten Teil aus aufgelassenem Grünland, welches in den Vorjahren im Wechsel aus Ackerflächen bzw. Wei­ del - und Knaulgrasfluren bestand. Die dominierenden Ackergräser ließen nur einen geringen Wildkrautbestand aufkommen. Das Grünland wurde zum Zeitpunkt der Siedlungsdichteunter­suchung mit Schafen beweidet und zu einem geringen Teil gemäht. Eingebettet in das Grün­land sind Hangflächen und Trockenrasenbiotope.

Als weiteres Element treten flächige Feldgehölze auf. Sie machen insgesamt einen Anteil von 6 ha aus, bestehen vor allem aus dem Jungfernbusch, ein von Kiefern und Eichen geprägter Altholzbestand(Schluchtwald) und einem Verbund zum umliegenden Wald und dem Trau­beneichenwald(Hangwald) im Zentrum der Fläche.

Die Feldhecken prägen am stärksten die Kontrollflächen und rechtfertigen die Bezeichnung Heckenlandschaft. Artenreiche Wildkrautsäume fehlen weitgehend, jedoch gibt es einen guten Baumanteil sowie einen hohen Anteil beerentragender Sträucher, insbesondere die Spät­blühende Traubenkirsche. Gut vertreten sind auch teilweise sehr alte Wildobstbäume. Es wur­den 25 Gehölzarten bonitiert(H. Kretschmer).

Der östlich und nordöstlich unmittelbar angrenzende Waldrand mit vorherrschend Kiefer, Birke und Eiche(Altholz) und einer Länge von 1.875 m wurde einbezogen. Strauch- und Krautsäume sind nur schwach ausgebildet. Neben den Feldhecken ist dies ein weites stark prä­gendes Element.

3. Methodik der Siedlungsdichteuntersuchung

Auf dem Golfplatz- bzw. Feldheckengelände mit 100 ha(18-Loch-Anlage) wurde die Sied­lungsdichte der Brutvögel unter Beachtung der methodischen Hinweise von DORNBUSCH (1968), FLADE(1994) und GNIELKA(1990, 1992) bestimmt bzw. im Rahmen der Daten­erfassung und-auswertung diese Schriften beachtet. - Kontrollgänge: 1992- 20.03., 28.03., 09.04., 28.05., 06.06., 30.06., 30.07., 07.08.= 8 mal;

1996- 30.03., 18.04., 25.04., 11.05., 19.05., 29.05., 21.06., 29.06.= 8 mal. - Gesamtzeitaufwand: Siedlungsdichteuntersuchungen- 1992: 34 h, 1996: 48 h.

Gesamtfläche: 1992: 80 h an 26 Tagen, 1996: 72 h an 22 Tagen.

4. Ergebnisse der Siedlungsdichteuntersuchungen

Auf der Kontrollfläche(100 ha) wurden 1992 161 Reviere/Brutpaare(Rev./BP) von 42 Arten und 1996 189 Rev./BP von 47 Arten nachgewiesen. Dementsprechend ergaben sich Abundan­zen von 16,1(1992) und 18,9(1996) BP/10 ha. Der Anteil der Roten-Liste-Arten erhöhte sich 1996 gegenüber 1992. Die Brutvogelarten mit mehr als 10 Rev. bzw. BP blieben unverändert: Feldlerche, Baumpieper, Kohlmeise und Buchfink: jedoch ist bei der Feldlerche ein deutlicher