OTIS 5(1997) 1/2: 111-120
auf 100-ha-Kontrollfläche: Arten
Reviere bzw. Brutpaare Abundanz(Rev./BP/ 10 ha) Arten/ 10 ha
Arten mit>10 BP
Arten mit Rückgang
Arten mit Zunahme
Als Brutvogelarten verschwunden Arten Rote Liste Deutschland(1996) Arten Rote Liste Brandenburg(1997)
— =
Rückgang bzw. Verschwinden infolge Golf(Prognose: 3|
7. Schlußbetrachtung
Auf Golfplätzen mit einem Golfflächenanteil von maximal einem Drittel der Gesamtfläche ist eine positive Entwicklung der Brutvogeldichte möglich, wenn eine abwechslungsreiche Biotopgestaltung mit entsprechenden Requisiten erfolgt. Dabei ist jedoch wichtig, daß neben der Golfplatzpflege auch eine entsprechende Landschaftspflege der mehr oder weniger natürlichen Bereiche erfolgt. Ein großer Teil dieser natürlichen Bereiche sollte für die Golfspieler nicht zugänglich sein.
Als größte negative Wirkung auf die Entwicklung des Brutvogelbestandes wurde während der Untersuchungen die Lärmwirkung der Pflegetechnik eingeschätzt. Der unter normalen Verhältnissen sich entwickelnde Erholungsdruck- im Falle von Wilkendorf besonders Wanderer auf einem durch den Golfplatz verlaufenden Wanderweg sowie die Golfspieler- wirkt nur wenig störend. Jedoch können sich einzelne Großveranstaltungen während der Hauptbrutzeiten (AprilJuni) negativ auf die Brutavifauna auswirken. Das kann künftig bei zunehmender Frequentierung eine ökologische Falle. Es bestehen gute Voraussetzungen für unterstützende Maßnahmen als Habitatangebote, z.B. in Wilkendorf Nisthilfen für Arten wie Wiedehopf und Spechtarten, Entbuschung von Trockenrasenhängen, Anlegen von Saumbiotopen an den Hecken, Abgrabungen an Hanglagen für Uferschwalben, Vermehrung des Anteils von beerentragenden Sträuchern und Bäumen in den Hecken und Errichtung von Sitzkrücken. Speziell für den Wiedehopf wurde ein Bereich ausgewählt, in dem Baumstubben und Holzstapel gelagert und Sandflächen geschaffen werden, um seine Wiederansiedlung in einer Ruhezone zu ermöglichen. Im Bereich der angelegten Kleingewässer einschließlich der gestalteten Uferzonen ist Zu erwarten, daß sich künftig noch weitere Brutvogelarten ansiedeln, vielleicht auch Flußregenpfeifer und Kiebitz, die bisher nur während des Golfplatzbaus gebrütet haben.
Die weitere Entwicklung wird dokumentiert.