OTIS 7(1999); 56-69 9
werden allerdings nur dort registriert, wo beringt wird. In den bei C.& M. KAATZ(1996, 1997) genannten 33 Bindegarnopfern(zuzüglich mindestens weiterer 5 Fälle, die in den Mitteilungsblättern des Arbeitskreises Weißstorch erwähnt sind) sind auch Tiere aus Brandenburg enthalten, aber ebenso aus allen anderen Brutgebieten Ostdeutschlands.
Bei C.& M. KAATZ(1997) sind zwei Fälle erwähnt; aus Brandenburg sind bisher keine Verluste bekannt. Sie dürften allerdings auch weitgehend unbemerkt bleiben, da sich die Kontrollen durch den Horstbetreuer auf ein notwendiges Mindestmaß aus gebührender Distanz beschränken und keine Beringungen erfolgen.
Stockente(Anas platyrhynchos ) Ein Ex. wurde mit Beinen, Hals und Flügeln in Bindegarn verfangen und stark abgemagert 150 m vom nächsten Gewässer gefunden.
Schwarzmilan(Milvus migrans)
Unerwartet gering sind Verluste beim Schwarzmilan: lediglich ein strangulierter Nestling ist aus Branden burg beschrieben. Ein an Angelsehne am Horst hängender Altvogel sei am Rande erwähnt. REUSSE& SCHNEIDER(1985) sowie ORTLIEB(1998) nennen bei Bezug auf J. ZAUMSEIL(mdl.) auch Nestlingsverluste bei dieser Art durch Bindegarn in Mitteldeutschland .
Rotmilan(Milvus milvus)
Unter Einbeziehung von WEBER(1990) liegen für Brandenburg 16 Fälle vor: sechs Nestlingen steht nur ein Altvogel gegenüber; die Verteilung der übrigen acht Fälle ohne Altersangabe dürfte ähnlich sein. Neben Strangulationen an den Gliedmaßen hatte sich einer der Jungvögel mit der Zunge verfangen. Auch beim Rotmilan sind zusätzliche Verluste durch Angelsehne beschrieben, darunter einmal drei Jungvögel einer Brut. Aus den Nachbarländern Sachsen und Sachsen-Anhalt wurden vier Nestlingsverluste durch Bindegarn(sowie einer durch Angelsehne) übermittelt.
Mäusebussard(Buteo buteo)
Insgesamt sind für Brandenburg 20 Fälle dokumentiert, davon drei ohne Altersangaben. 14 Nestlinge wurden gefunden. In immerhin sechs Fällen kamen verstrickte oder strangulierte Mäusebussarde außerhalb von Nestern zur Beobachtung bzw. in Menschenhand. Die Verstrickung kann auf verschiedene Weise erfolgen, etwa über kontaminierte Beute oder bei der Jagd zu Fuß(Beobachtungen von Vögeln mit Binde&arn an den Beinen z. B. an einer Mülldeponie). In den Nestbereich kann das Material bei der Übernahme von Horsten des Kolkraben, aber auch durch eigenes Eintragen als"Horstschmuck" gelangen. Außerhalb der Landesgrenzen liegen zwei Verlustmeldungen vor: je ein Alt- und Jungvogel am Horst.
Habicht(Accipiter gentilis)
Es liegt lediglich die Beobachtung eines fliegenden männlichen Junghabichts vor, an dessen Beinen ein etwa 30 cm langes Knäuel hing, bei dem es sich offenbar um Bindegarn handelte. Da die Beobachtung von Ende Juli stammt, ist kaum anzunehmen, daß der Vogel das Material seit seiner Nestlingszeit mit sich trägt. Da ohnehin aus Habichtnestern kein derartiger Horstschmuck bekannt ist, hat der Vogel das Knäuel Möglicherweise über einen verfangenen und gehandicapten Beutevogel"aufgelesen".
Fischadler(Pandion haliaetus )
Auch in Horsten des Fischadlers wird immer wieder Bindegarn gefunden. Zwei Nestlingsverluste konnten bei der Beringung verhindert werden. Einer dieser Fälle zeigte den Kontaminationsweg auf: ein Knäuel Bindegarn wurde offenbar mit einem Klumpen Dung in den Horst transportiert. Ein ungewöhnlicher Unfall ereignete sich an einem Fischteich, der zur Abwehr von Kormoranen kreuz und quer mit Bindegarn Unterschiedlicher Farbe überspannt war. Eine dieser Überspannungen wurde einem Fischadler offenbar beim Jagdflug zum Verhängnis: einer der Flügel war vollkommen mit dem Garn umschlungen. Darü