88 BESCHOW, R.: Limikolenwegzug 1998 an der Talsperre Spremberg im Vergleich zu den Jahren 1990-1997
9 Ex.). Einzelne Vögel balzen im April und Anfang Mai auf den Inseln im Westuferbereich. Ob auch gebrütet wird, ist nicht gesichert. Der Wegzug setzt ab Anfang Juli ein(frühestens eine am 30.06.1991). Regelmäßig werden bereits Mitte August die höchsten Rastzahlen erreicht. Nur selten werden größere Gruppen rastend angetroffen. In der Sellessener Bucht sind im Berichtszeitraum nur in zwei Jahren Ansammlungen> 50 Ex. aufgetreten. Während der recht langen Durchzugzeit der Art(Juli bis Mitte Oktober) treten auch immer wieder Rastlücken auf. Im für viele Arten starken Durchzugjahr 1998 konnte nur durchschnittliches Rasten festgestellt werden.
Ansammlungen> 50 Ex.: 18.08.1991 mind. 57; 19.08.1995 mit 51 Ex.
Insgesamt verdeutlichen die stark rückläufigen aktuellen Rastzahlen gegenüber dem Zeitraum 1965-1975 den Bestandsrückgang der Art drastisch.
Waldschnepfe(Scolopax rusticola): Seltener Gast. Brutvogelstatus unsicher.
Bis Ende der 80er Jahre ist sie als Brutvogel im Gebiet aufgetreten. Derzeitig werden nur gelegentliche Feststellungen gemacht. Eine W. wurde am 29.04.1996 im Verlandungsbereich Bülow hochgemacht. Eine Nachsuche in der reich ausgebildeten Laubschicht wurde unterlassen. Eine das potentielle Brutrevier erkundende W. wurde im Ostuferbereich in einer ca. 12 jährigen Eichenpflanzung am 15.03.1997 gesehen (F. Neumann, Verf.).
Uferschnepfe(Limosa limosa): Seltener Durchzügler.
KRÜGER& VINTZ(1970) konnten die Art für den Heimzug noch nicht nennen. Im Berichts
zeitraum dagegen ist die U. nur auf dem Heimzug aufgetreten. Aktuell fehlen Beobachtungen aus der Wegzugzeit völlig. Die wenigen Beob. Betreffen ausschließlich die Brutinseln:
- April 1990 2(H. Wilke)
„16.03.1991 1
- 10.04.1994 1
Pfuhlschnepfe(Limosa lapponica): Seltener, unregelmäßiger Durchzügler. Im Zeitraum 1990- 1997 wurden in 3 Jahren Vögel notiert. Bemerkenswert dabei das Jahr 1991 mit der bis dahin höchsten Anzahl an Durchzüglern in der Region. Es werden alle Beob. genannt:
07.09.1991 6.(S. Rasehorn, Verf.)
14.09.1991 2(N. Vintz, Verf.)
20.09.1991 2
06.07.1994 1(ad.)
26.08.1995 1 dj. Bemerkenswert für 1991 ist auch, daß im nur einen km östlich gelegenen Teichgebiet Bagenz weitere 2 Ex. am 07./14.09.1991 gesehen wurden(S. Rasehorn, Verf.). Die Art wurde auch 1998 festgestellt. Am Nachmittag des 06.09.1998 konnte H. Michaelis einen Großtrupp Pfuhlschnepfen in der Hauptrastfläche Ostufer auszählen, der mind. 66 Vögel umfaßte. Ein solch großer Trupp ist bisher in Brandenburg noch nicht registriert worden. Auch für das gesamtdeutsche Binnenland stellt die Beobachtung eine Ausnahme dar. Am Beobachtungstag herrschte Hochnebel mit Nieselregen, der die Vögel mit Sicherheit in der Orientierung beeinträchtigte und letztlich wohl auch zur Rast veranlaßte. Am Folgetag waren nur noch zwei dj. festzustellen, die bis mind. 22.09.1998 im Gebiet blieben, ein Vogel sehr wahrscheinlich sogar bis 25.09.1998. Ein weiterer Vogel rastete nur am 18./19.09. und flog überraschenderweise gemeinsam mit 3 Brachvögeln nach Süd ab, während die zwei Dauergäste zum Rastplatz nach wenigen Minuten zurückkehrten. Die maximale Rastdauer zumindest eines Vogels betrug somit 19 Tage. Die Einzeldaten aus 1998:
06.09.1998 66(bis 68)!(H. Michaelis)
07.09.-17.09.1998 stets 2(viele Beobachter)
18./19.09.1998 3(K.-J. Schenzle, N. Vintz, Verf.).
20./22.09.1998 2
25.09.1998 noch 1
Regenbrachvogel(Numenius phaeopus): Unregelmäßiger, sehr seltener Durchzügler. Aus dem Berichtszeitraum sind nur für zwei Jahre Vorkommen belegt. Die Einzeldaten seien genannt: - 12.07.1992 1 rastend im Stubbenfeld Westuferzone