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Band 7 Heft 1/2
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OTIS 7(1999); 97-115

gebeten. Ergänzend sollte das Auftreten von selteneren Strandläuferarten wie Knutt, Sanderling und Temminckstrandläufer mitgeteilt werden. Insbesondere für einige Wasserläuferarten wurden Angaben zu Gebietsmaxima angefragt. Ergänzt wurden die Umfragedaten durch Bereitstellung von Beobachtermel­dungen bzw. Jahresberichte aus einzelnen Regionen, die bei der Arbeitsgemeinschaft Berlin­Brandenburgischer Ornithologen(ABBO) bis 30.06.1999 eingegangen waren. Das vorliegende umfang­reiche Datenmaterial, daß alle bekannten Hauptrastgebiete Brandenburgs relativ gut abdeckt, umfaßt weit über 2500 Datensätze. Die Beobachtungen wurden rechentechnisch erfaßt, um Überblicksaussagen für einzelne Arten zu erhalten. Die Datenreihen je Rastgebiet erlaubten Beobachtungen offensichtlich gleicher Individuen anzusprechen und nur als einen Wert in die Auswertung einfließen zu lassen. Für den Zwerg­strandläufer kamen 256 Einzelbeobachtungen zur Auswertung. Beim Sichelstrandläufer waren es immer­hin 208 Daten. Damit liegt vom Datenumfang ein ähnliches Informationsniveau wie 1996 vor. Insgesamt ist das Datenmaterial so verdichtet, daß analog der Auswertung bei HAUPT& NOAH(1997) eine Ergeb­nisdarstellung für den Zwergstrandläufer durch Berücksichtigung der Pentadenmaxima je Rastplatz er­folgt. Für den Sichelstrandläufer erfolgten die Auswertungen ebenfalls auf Basis von Pentadenmaxima. Im Interesse der Vergleichbarkeit des Jahres 1998 mit der Gesamtsituation 1990 bis 1997 erfolgt dessen Dar­stellung jedoch auf Basis von Dekadenmaxima je Gebiet. Die begleitend zur Abrundung der Darstellung des Wegzuges 1998 gesammelten Daten einiger seltener Limikolen werden genannt.

Danksagung: Für z.T. umfangreiche Datenübermittlungen als Auswertungsgrundlage dieser Arbeit, aber auch für Mitteilungen zu ungünstigen Rastverhältnissen und Informationen aus brandenburgfernen Gebieten dankt Verf.: A. Bruch, S. Fahl, M. Fiddicke, H. Haupt, Dr. L. Kalbe, U. Kraatz, M. Kühn, H.-P. Krüger, I.-D. Lembke, B. Litzkow, H. Michaelis, J. Mundt, T. Noah, S. Rasehorn, B. Ratzke, T. Ryslavy, K.-J. Schenzle, T. Schneider, H. Schonert, P. Schubert, G.-P. Schulze, M. Spielberg, Dr. C. Sudtfeld, N. Vintz und R. Zech., K. Illig sichtete die Kartei des Biolo­gischen Arbeitskreises Luckau und S. Kirchner stellte freundlicherweise die Manuskripte des Beobachtungsberichtes für Berlin 1. u. 2. Halbjahr 1998 zur Einsichtnahme zur Verfügung. W. Mädlow ergänzte den Fundus durch Bereit­stellung von Daten, die der ABBO bisher für 1998 gemeldet wurden. Besonderer Dank gilt H. Haupt, der Datenaus­züge aus der ABBO-Kartei für die Jahre 1991-1996 zusammenstellte. Den Herren Dr. A.-J. Helbig und S. Müller verdankt Verf. Angaben und Überblicke zum Limokolenwegzug 1997/1998 im Nationalpark Vorpommersche Bod­denlandschaft und für Mecklenburg-Vorpommern insgesamt. Unterstützung mit Literatur gab T. Noah. Herr Dr. R. Möckel übernahm die Manuskriptdurchsicht.

3. Kurzcharakteristik des Durchzuggeschehens 1998

Rastplatzverhältnisse auf dem Wegzug 1998

Für den überwiegenden Teil der Hauptrastgebiete Brandenburgs bestanden zur Wegzugzeit durchschnittli­che Rastplatzverhältnisse. Günstige Verhältnisse waren nur zeitweise in den bekannten Rastgebieten im Havelland/Mittelmark und in der Niederlausitz entwickelt. Durch die langanhaltende Trockenheit bzw. durch das sich kumulierende Niederschlagsdefizit im Frühjahr/Sommer 1998 kam es z.T. großräumig zu Ausfällen von Rastgebieten, insbesondere in Ostbrandenburg. Andererseits bewirkten Niederschläge im September z.T. ein schnelles Ansteigen der Wasserstände und somit schlechtere Rastbedingungen (Nieplitzniederung Zauchwitz). Insgesamt gesehen sind die Rastplatzverhältnisse in Brandenburg flächen­deckend auf dem Wegzug 1998 daher nur als befriedigend einzuschätzen(s. Tab. 1).

Der Wegzug 1998 konzentrierte sich auf weniger als 10 Rastgebiete. Für ein Flächenland wie Branden­ burg mit seinem Reichtum an natürlichen und künstlichen Gewässern ein Hinweis auf den herrschenden Mangel an geeigneten Rastgebieten. Einige Flächen, die ersatzweise Ausweichfunktionen für fehlendes Rastflächenangebot übernahmen, wurden leider kaum oder nur sporadisch kontrolliert(z.B. Absetzbecken Stärkefabrik Golßen). Kleinere Teichgebiete standen oft nur kurzzeitig und meist zu spät als potentielle Rastgebiete zu Verfügung.