Heft 
Band 7 Heft 1/2
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OTIS 7(1999); 97-115 109

Insgesamt gesehen ist anhand der Beobachtungen der letzten 8 Jahre in Brandenburg ein festes Zugbild entwickelt. Es variiert lediglich zur Hauptdurchzugzeit Anfang bis Mitte September der Jungvogelanteil. Insbesondere 1997 zeigte die Art eine extrem hohe Konzentration im Bereich der Überschwemmungsflä­chen der Oder.

Temminckstrandläufer(Calidris temmincki )

Der in weiten Teilen Deutschlands durch auffällig hohe Zahlen geprägte Heimzug(BARTHEL 1998) ist für Brandenburg nur z.T. zu bestätigen. Er war leicht erhöht und erreichte mit insgesamt 90 Vögeln nicht ganz das Niveau der guten Durchzugsjahre 1995 und 1996. Am Rastplatz Nieplitzniederung Zauchwitz konnten am 21.05.1998 max. 15 Ex. gezählt werden(P. Schubert).

Abb. 6: Auftreten des Temminckstrandläufers 1998 in Brandenburg und Berlin im Vergleich zu 1997 (rastende Individuen unter Ausschluß von Doppelzählungen)

Auf dem Wegzug wurden aus 16 Gebieten mind. 67 Ex. gemeldet. Bisher wurden in Brandenburg maxi­

mal 40 bis 50 Vögel registiert. In Abb. 6 ist das Zugbild 1998 im Vergleich zum Jahr 1997 dargestellt. Der

höhere Anteil juv. 1998 wird insbesondere am Septembergipfel sichtbar. Maximal hielten sich 5 Ex.

ESS an einem Rastplatz auf(03.-07.09.1998 Teichgebiet Stradow- T. Noah, K.-J. Schenzle, H.& . Haupt).

Sanderling (Calidris alba )

Für den Zeitraum 1955 bis 1995 ist das Auftreten von mind. 193 Ex. im Land Brandeburg bekanntgewor­den(RYSLAVY& HAASE 1995, ergänzt). Für den Folgezeitraum 1996 bis 1998 sind mind. weitere 95 Vögel zu verzeichnen. Davon entfallen 9 Ex. auf den Heimzug. Auch 1999 war am Rastplatz Talsperre Spremberg ein sehr auffälliger Wegzug zu beobachten(erneut mind. 22 verschiedene Vögel). Mit 12 dj. Wurde am 20.09.1999 ein neues Gebietsmaxima nachgewiesen(K.-J. Schenzle, N. Vintz). Die momentane Tendenz der Zunahme wegziehender Sanderlinge und das Auftreten von Trupps> 5 Ex. sollte in den Nächsten Jahren weiter verfolgt werden. Auf die Art muß auch verstärkt in den Uferzonen und Abfla­Chungsbereichen der Tagebaugewässer geachtet werden. In Tab. 9 sind die Beobachtungen von 1998 zu­Sammengestellt.