Heft 
Band 7 Heft 1/2
Seite
151
Einzelbild herunterladen

OTIS 7(1999); 134-153 1

attrappe(Pfeif-Attrappe mit-Reihe in geeigneten Habitaten) läßt sich der Bestand in der Hauptbalz­phase von Mitte März bis Ende April problemlos und bei relativ geringem Aufwand ermitteln, wenngleich der Grauspecht im übrigen Jahresverlauf als unauffällige Spechtart gilt(SPITZNAGEL 1993). Sofern Grauspechte registriert werden, sollten unbedingt Nachkontrollen erfolgen, die eine realistische Statuszu­ordnung erlauben. Beispielsweise wurde bei wenigen Einzeltierbeobachtungen ohne plausiblen Anlaß Brutverdacht ausgesprochen, der allerdings nur dann gerechtfertigt ist, wenn Paare noch nach Mitte April in engem Zusammenhalt festgestellt werden(BRANDT& SÜDBECK 1998). Bei derartigen Nachweisen ist auch eine gezielte Bruthöhlensuche erwünscht, insbesondere um anhand des Bruterfolges Strategien der Art an den Verbreitungsgrenzen zu erkennen, die ihrerseits wiederum Bestrebungen zum Schutz der entsprechenden Waldareale unterstützen könnten. In diesem Zusammenhang kann auch ein wesentlicher Beitrag zum derzeit noch weitgehend unbekannten Raum-Zeitverhalten geliefert werden. In Ab­

sprache mit der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg und nach Konsultation von Artspezialisten ist eine planmäßige- aber auch sporadische- Beringung daher dringend zu empfehlen.

Abschließend sei trotz oder gerade wegen des hier verbreiteten Optimismus eindringlich darauf verwiesen, daß es nicht in jedem Fall möglich ist, einemgraugrünen Specht auch den richtigen Namen zu geben (z.B. kurz abfliegend, einzelne, weit entfernte Rufreihe), zumal gerade auch am Arealrand das ausnahms­weise Erscheinen von Hybriden nicht ausgeschlossen werden kann(z.B. SÜDBECK 1991b).

Literatur

ANONYMUS(1899/1900): Oologisches und Ornithologisches aus dem Jahr 1899.- Orn. Mber. 9: 6-8

BAUER, H-G.& P. BERTHOLD (1996): Die Brutvögel Mitteleuropas: Bestand und Gefährdung.-Aula­Verlag, Wiesbaden .

BLOCK, B.; JASCHKE, M.& H. LITZBARSKI(1989): Zur Verbreitung der Brutvögel im Bezirk Pots­ dam . Ergebnisse einer Kartierung in den Jahren 1978- 1982, Teil 2 Passeres.- Mitt.BAG Arten­schutz 2: 2-88

BLUME, D.(1981): Schwarzspecht, Grünspecht, Grauspecht.- Neue Brehm Bücherei 300. Ziemsen­Verlag, Wittenberg .

BOA(1997b): Berliner Beobachtungsbericht für das 2. Halbjahr 1996.- Berl. orn. Ber.7: 209-252

BOA(1998a): Berliner Beobachtungsbericht für das 1. Halbjahr 1997.- Berl. orn. Ber.8: 38-76

BRANDT, T.& P. SÜDBECK.(1998): Zur ökologischen Flexibilität des Grauspechts(Picus canus)- ein neuer Moorvogel am Steinhuder Meer.- Vogelkundl. Ber. Niedersachs. 30: 1-14

BRÄUNLICH, A.& W. MÄDLOW(1993): Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg und Berlin

1991.- Otis 1: 67-91

BRÄUNLICH, A.& W. MÄDLOW(1994a): Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg und Berlin

1992.- Otis 2: 15-55

BRÄUNLICH, A.& W. MÄDLOW(1994b) Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg und Berlin

1993,- Otis 2: 85-130

BRÄUNLICH, A.; HAUPT, H.& W. MÄDLOW(1996): Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg

und Berlin 1994.- Otis 4: 1-49

BRÄUNLICH, A.; HAUPT, H.& W. MÄDLOW(1997): Avifaunistischer Jahresbericht für Brandenburg und Berlin 1995,- Otis 5: 1-60

CONRADS, K.(1980): Picus canus Gmelin 1788 - Grauspecht.- In: GLUTZ v. BLOTZHEIM, U.N. & K.M. BAUER(Hrsg.): Handbuch der Vögel Mitteleuropas.- Bd. 9. Wiesbaden

DITTBERNER, H.& W.(1975): Artenliste der Vögel der Mark Brandenburg.- Mitt.IG Avif.DDR 8:60

DITTBERNER, W.(1996): Die Vogelwelt der Uckermark mit Schorfheide und unterem Odertal.- Verlag

... E. Hoyer, Galenbeck

DÜRR, T.; MÄDLOW, W.; RYSLAVY,‚,T.& G. SOHNS(1997): Rote Liste und Liste der Brutvögel des Landes Brandenburg 1997.- Naturschutz Landschaftspfl. Brandenburg 6(2), Beil.

DYRCZ, A.; GRABINSKI, W.; STAWARCZYK ‚T.& J. WITOWSKI(1991):Ptaki Slaska. Monografi faunistyczna.- Uniwersytet Wroclawski, Zaklad Ekologii Ptakow. Wroclaw