OTIS 7(1999); 185-187 187
Bei 12 erfolgreichen Bruten, von denen die Anzahl der aufgezogenen Jungen bekannt war, wurden 7x5, 4x4 und 1x3 Junge, im Durchschnitt 4,5 Junge/ erfolgreiche Brut, registriert.
DITTBERNER(1996) bemerkt:“Der Anteil von Nesthäkchen war groß und viele wurden nicht flugfähig.‘“ Dieser Feststellung kann nur bedingt zugestimmt werden. Bei 10 Bruten, die in den Jahren 1996-98 beringt wurden, stellte der Autor ausnahmslos ein ausgeglichenes Wachstum und anhand der gefüllten Kröpfe eine gute Futterversorgung der Jungen fest. Bei einigen Nestern war aber die Anzahl der Jungen geringer als die Eizahl bzw.die Anzahl der geschlüpften Jungen. Es ist deshalb zu vermuten, daß in den ersten Lebenstagen einzelne Jungvögel verenden und aus dem Nest entfernt werden. Da die Nestkontrollen während der Aufzuchtphase aus Schutzgründen möglichst gering gehalten wurden, kann über die Abgangsursachen nur gemutmaßt werden. In einem Nest, das sich auf meinem Wohngrundstück befand und gut kontrolliert werden konnte, war festzustellen, daß das zuletzt geschlüpfte Junge aufgrund mangelhafter Fütterung regelrecht verhungerte. Während die vier älteren Nestgeschwister immer gefüllte Kröpfe hatten und rasch wuchsen, hatte das Nesthäkchen fast nie Futter im Kropf und blieb im
Wachstum zurück, bis es verendete. Diese Frühsterblichkeit einiger Jungen wurde bereits von Dittrich(in GLUTZ v. BLOTZHEIM& BAUER 1997) festgestellt und als Ursache“unzureichendes Brutpflegeverhalten der noch unerfahrenen Eltern“ vermutet. Die höchste Anzahl an Jungvögeln in einem Nest betrug 6, die allerdings kurz vor dem Ausfliegen einem Prädator zum Opfer fielen. Aus der Literatur ist die Aufzucht von maximal 7 Jungen aus einer Brut bekannt(MALTSCHEWSKI 1959).
Literatur