Heft 
Band 7 Heft 1/2
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188
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Bericht der Avifaunistischen Kommission Brandenburg und Berlin (AKBB

Bericht der Avifaunistischen Kommission Brandenburg und Berlin (AKBB)

Seit 1998 bearbeitet die AKBB als selbständige Länderkommission Brandenburg und Berlin entsprechend einer Vereinbarung zwischen ABBO/BOA und der Deutschen Seltenheitenkommission(DSK) einen fest­gelegten Artenanteil der Gesamtdeutschen Meldeliste seltener Vogelarten(ABBO 20. Rundbrief; OTIS 6, 156-157). Nach fast zwei Jahren soll hier eine kurze Einschätzung zum Arbeitsstand, zu festgelegten Än­derungen, zu Hinweisen für die Beobachter und zu den vorliegenden Ergebnissen gegeben werden.

Bereits Anfang April 1998 wurden die ersten Meldebögen bei der AKBB eingereicht. Die AKBB bedankt sich bei der Mehrzahl der einreichenden Beobachter für die z.T. sehr anspruchsvollen und gewissenhaft erstellten Dokumentationen. Die Arbeit der AKBB unterstützt haben durch Ihre Meldungen:

J. Bellebaum, B. Bock, Ch. Bock, H. Deutschmann, W. Dittberner, S. Fahl, M. Fiddicke, St. Fischer, N. Haass, E. Hüselitz , S. Kirchner, B. Kreisel, M. Löschau, K. Lüddecke, P. Meister, H. Michaelis, Ch. Pohl, A. Prochnow, S. Rasehorn, B. Ratzke, B. Schonert, M. Schubert, K. Steiof und U. Tammler.

Mit Stand 01.12.1999 sind bei der AKBB 249 Meldebögen zunicht ganz so seltenen Vögeln in Deutsch­ land bzw. für zu dokumentierende seltene bzw. neue Brutvögel in Deutschland eingereicht worden. Für das Kalenderjahr 1998 sind bisher 139 Meldungen eingegangen, von denen bis auf drei Meldungen alle abschließend bearbeitet sind(s. Tab.1). Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, daß die Anzahl der Meldungen nicht der Anzahl der Beobachtungen oder festgestellter Individuen gleichzusetzen ist, da teil­weise mehrere Meldungen gleiche Vögel betreffen oder andererseits mit einer Meldung mehrere Beo­bachtungen in einem Gebiet dokumentiert wurden. Den Erfahrungen der DSK folgend, glaubt auch die AKBB, daß die Akzeptanz zur Aufbereitung und Erschließung von Vogelbeobachtungen auf dokumen­tierter Basis nicht bei jedem Beobachter vorliegt. Zur Dunkelziffer gibt es keine verläßlichen Vorstellun­gen, sie dürfte aber durchaus bedeutsam sein. Noch ist das erste Jahr nicht abschließend bewertbar, es soll aber hier durchaus eine positive Bilanz gezogen werden. Den säumigen Ornithologen kann versichert werden, daß auch jetzt und später eingereichte Beobachtungen sehr willkommen sind.

Insgesamt kann die Qualität der eingereichten Dokumentationen als gut bezeichnet werden. Die wichtigen Kopfdaten sind i.d.R. vollständig, so daß kaum Nachfragen notwendig werden. Bei einigen äußert knapp gehaltenen Beschreibungen, die eine Bewertung unmöglich machten, konnten durch Nachreichung von Ergänzungen durch die Beobachter offene Fragen ausgeräumt werden. Für einige Arten wurden Sammel­bögen abgegeben. Hier sollte nicht vergessen werden, daß zumindest für alle aufgelisteten Einzeldaten Bezüge zu erkannten Artmerkmalen ersichtlich werden, auch wenn die Vögel stets die gleiche Art und gleiches Alter betrafen. Hilfreich sind auch kurze Beschreibungen zum allgemeinen Rastverhalten u.a. von Gänsen in größeren und bei mehreren Gebieten.

Dokumentationen, die in der Zuständigkeit der DSK liegen und bei der AKBB eingehen, werden zur DSK weitergeleitet. Bisher betraf das allerdings nur 4 von 249 Meldungen.

Hauptziel der AKBB ist es, der DSK bei der wissenschaftlichen Dokumentation von seltenen Vogelarten Unterstützung zu geben und für die Avifauna Brandenburgs aussagefähiges, fundiertes Datenmaterial bereitzustellen. Die Arbeit der AKBB soll nicht als Reglementierung und Mißtrauensvotum den Beobach­tern gegenüber verstanden sein, sondern vielmehr das selbstkritische Handeln bei derartigen Beobach­tungen fördern und zu einer gründlichen Dokumentation der Beobachtungen anregen. Mit dem 0.8. Zwi­schenergebnis für 1998 wird auch deutlich, daß die Mehrzahl der eingereichten Beobachtungen in ihrer Aussagekraft und Gründlichkeit positiv bewertbar waren(vgl. Tab. 1).

Neben der Bearbeitung der Meldeliste gibt die AKBB auch Unterstützung bei der Klärung sonstiger un­gewöhnlicher Beobachtungen u.a. auch als Zuarbeit für die Avifaunistischen Jahresberichte für Branden­ burg und Berlin .

Insbesondere im Hinblick auf den heranrückenden Redaktionsschluß zur Neubearbeitung des Projektes Avifauna Brandenburg 2000 sollten alle Beobachter ihre Beobachtungen sichten und ggf. für Arten der Meldeliste umgehend Meldebögen einreichen. Eine zügige Bearbeitung durch die AKBB und die Weiter­reichung der Ergebnisse an die Artbearbeiter werden garantiert.