Heft 
Band 8
Seite
112
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112 HÜBNER, F. DH

Die Aufgabe bestand darin, für den Regionalbereich(RB) West der e.dis anhand bestimmter Kriterien einen Prioritätenkatalog aufzustellen und Lösungsvorschläge anzubieten, mit deren Hilfe präventiv eine sukzessive Entschärfung aller Gefahrenstellen erfolgen kann.

Vorgehensweise

Der Regionalbereich West der e.dis deckt sich weitgehend mit dem ehemaligen Bezirk Potsdam. Das Mittelspannungsnetz im RB West ist 7.780 km lang. Der Kabelanteil liegt bei 57%. Es umfasst 48.000 Mittelspannungsmasten. 11.100(= 23%) sind Masten mit einem laut VDEW-KATALOG(1991) erhöhten Gefahrenpotenzial.

58% der gefährlichen Masten sind Betonmasten mit horizon­talen Stützisolatoren. Alle ande­ren Masttypen sind deutlich sel­tener(Abb. 1).

Anzahl Masten

Abb. 1: Häufigkeit der einzelnen 3 für Vögel gefährlichen Mast­

Masttyp typen im RB West der e.dis. Fig, 1- Betonmasten m. Stützisolatoren(horizontal); 2- Betonmasten m. I: Frequency of 2 lorıs hazar­

Stützisolatoren(vertikal); 3- Masten m. kurzen Abspannisolatoren; dous for birds in western 4- Masttrennschalter; 5- Maststationen Brandenburg .

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Die prioritäre Aufgabe sollte die sofortige Entschärfung von Unfallmasten sein. Hierzu war es notwendig, dass dem EVU die Gefahrenstellen exakt genannt werden(möglichst mit Karte). Dazu wurden alle ver­fügbaren Daten über Zufallsfunde, die in den letzten Jahren in der Naturschutzstation Woblitz eingegan­gen waren, soweit möglich komplettiert und durch ältere, aufgrund von Recherchen ermittelte und neue Unfälle ergänzt. Mit Hilfe dieser Angaben wurde versucht, alle Unfallmasten, an denen noch keine Entschärfungsmaßnahmen durchgeführt worden sind, genau zu lokalisieren und auf Karten einzutragen. Um mittelfristig alle Masten mit Gefahrenpotenzial im unmittelbaren Horstumfeld der Weißstörche zu sichern, macht die Aufstellung einer»Horstrangliste« den Hauptteil der Arbeit aus. Hierzu wurden alle aktuellen und innerhalb der letzten 10 Jahre besetzten Horste, in deren Umkreis von 400 m gefährliche Masten stehen, kartiert. Anhand dieser Kartierung wurden die Horste verschiedenen Gefahrenklassen zugeordnet, die ebenfalls in die Prioritätenliste einflossen.

Dank: Der e.dis Energie Nord AG(Regionalbereich West) sei für die Finanzierung der Arbeit gedankt. Die Zusammenarbeit zwischen EVU und Naturschutz war sehr gut. Dr. T. Langgemach stellte die Daten über Todesopfer dankenswerterweise zur Verfügung, die Vogelwarte Hiddensee die Angaben zu Todesursachen von Ringvögeln.

Ergebnisse und Diskussion Im Rahmen der Dokumentation der Totfunde konnten für das Versorgungsgebiet des RB West der e.dis zwischen 1975 und 2000 bei 223 Vögeln aus 36 Arten die TodesursachenKollision mit Freileitung oder Stromschlag nachgewiesen werden. 145 Tiere starben nachweislich durch Stromschlag und 64 durch