Otis 9(2001): 85-89
von Tobias Dürr
Summary: A Hybrid between Tree Sparrow and House Sparrow in Brandenburg .
A female Hybrid between Tree Sparrow and House Sparrow was caught near the town of Brandenburg in 2000. The bird was recaptured three times in 2001. Morphological data and a description are given. In 2001, the bird had an egg in the uterus.
Einleitung
Hinweise auf Hybridisation von Feld- und Haussperling finden sich einige in der europäischen Literatur, so u. a. bei MEISE (1934), CORDERO& SUMMERS-SMITH(1993), SHEPPARD(1995), STICKROTH(1996) und zusammenfassend bei GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER(1997). Im Frühjahr 2001 erfolgte im Bericht der Deutschen Seltenheitenkomission die erste Mitteilung über die Beobachtung eines Hybriden aus Hausund Feldsperling am 27.3.2001 in Schwedt , Brandenburg durch J. Mundt(BARTHEL 2001). Am Rietzer See (Landkreis Potsdam-Mittelmark ) konnte ein solcher Artbastard als Jungvogel gefangen und beringt werden. Im Folgejahr gelangen am Beringungsort bei planmäßigen Untersuchungen an Feldsperlingen mehrere Kontrollfänge desselben Vogels, auf die im Folgenden näher eingegangen wird.
Die bisherigen Nachweise des Vogels sind in Tab. 1 chronologisch aufgelistet. Es gelang nicht, den Sperling während der Brutzeit einem der vorhandenen Nester zuzuordnen. Bei einem Nest(4 Junge, 1 taubes Ei) konnten jedoch nicht alle Zweifel ausgeräumt werden, da nicht beide Altvögel gefangen werden konnten. Allerdings entsprachen die Jungen dieser Brut sowohl phänotypisch als auch morphologisch gleichaltrigen Feldsperlingen. Die Anzahl der Nachweise des Hybriden am Beringungsort lässt dennoch vermuten, dass er im Umfeld der Vogelschutzwarte gebrütet hat.
Der Fang und die Beringung erfolgten Anfang Juli 2000 am Stationsgebäude der Staatlichen Vogelschutzwarte aus einem Schwarm Feldsperlinge heraus. Die beginnende Handschwingenmauser(HS 9 und 10 wachsend) gestattete eine Alterszuordnung zur ersten Brut. Der Hybride wurde jedoch nicht am Stationsgebäude der Staatlichen Vogelschutzwarte erbrütet, da die Nestlinge dieser Bruten dort zuvor beringt worden waren.
Auffälligkeiten des Federkleides Beim Fang des bereits beringten Sperlings(Hiddensee VC 70828) am 4.5.2001 fiel auf, dass sich sein Äußeres deutlich von dem der hier brütenden Feldsperlinge abhob(Abb. 1). Aus den Beringungsdaten war ersichtlich, dass es sich um einen Vogel im 1. Jahreskleid(nach abgeschlossener Jugendvollmauser) handelte. Der Körper des Vogels war etwas kräftiger als der eines Feldsperlings. Der Oberkopf wies vom Schnabel
V Ringfundmitteilung der Beringungszentrale Hiddensee Nr. 14/2001