Heft 
Band 9
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113
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Kleine Mitteilungen 13

offenbar noch nicht die optimale Struktur auf. Die Alleen im Rostocker Stadtgebiet wiesen naturgemäß mehr urbane Arten auf(PLATH 1987). Dominant waren dort Türkentaube, Amsel und Ringeltaube. Bedingt durch den stellenweise reichen Unterwuchs in den verwilderten Randstreifen siedeln im Untersu­chungsgebiet mehr Arten der Gebüsche und Hochstaudenfluren, als dies in den meisten Alleen der Fall sein dürfte. Insbesondere die recht hohe Dichte des Gelbspötters als häufigste Art fällt auf. Für ihn bilden baumheckenartige Bestände offenbar einen besonders günstigen Lebensraum. GNIELKA(1987) fand in autobahnbegleitenden Gehölzstreifen bei Halle den Gelbspötter nach dem Feldsperling als häufigste Brutvogelart, ebenfalls mit einer Dichte von 3,5 Rev./km(insgesamt 17 km untersuchte Gehölze).

Die verwilderten Randstreifen stellen gegenüber regelmäßig gemähten Banketten anderer Alleen eine wesentliche Bereicherung dar. Positiv ist dies jedoch nur im Zusammenhang mit dem geringen Fahrzeug­aufkommen zu bewerten, da in Heckenstrukturen an stark befahrenen Straßen mit hohen Verlusten und geringem Bruterfolg zu rechnen ist(BAIRLEIN& SONNTAG 1994).

Literatur BAIRLEIN, E& B. SONNTAG(1994): Zur Bedeutung von Straßenhecken für Vögel. Natur und Landschaft 69: 43-48. FLADE, M.(1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands. Eching . GNIELKA, R.(1987): Die Brutvögel der Autobahngehölze in der Ackerlandschaft bei Halle. Apus 6: 244-248. PLATH, L.(1986): Die Brutvogelbestände an Hecken, Straßen und Wegen der Havelberger Oberfeldmark. Apus 6: 119-127. PLATH, L.(1987): Die Brutvogelbestände an Alleen des Rostocker Stadtgebietes. Arch. Freunde Naturgesch. Mecklenb. 27: 76-82.

Anschrift des Verfassers Wolfgang Mädlow, Konrad-Wolf-Allee 53, 14480 Potsdam

Schwanzmeise(Aegithalos caudatus) brütet im Schilf(Phragmites communis )

von Stefan Fischer

Summary: Long-tailed Tits breed in reeds. A nest of Long-tailed Tits was found on reed stems at the Fishponds in Linum in 2001. Egg laying began on 1. May. Later, the nest was destroyed.

HUuDpe(in GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER 1993) bezeichnet den Neststandort der Schwanzmeise als»im Vergleich zu anderen Singvögeln äußerst variabel«. Meist wird das Nest jedoch in Bäumen oder Sträuchern gebaut, wobei sowohl Stamm- oder Astgabeln, aber auch herabhängende Seitenäste das tra­gende Substrat sein können. Die Liste ungewöhnlicher Niststandorte ist lang. So führt HUDDE(l.c.) u.a. Nester freihängend an alten Fichtenzapfen, in Hochwasserschwemmgut, an einer Statue zwischen Zweigen, zwischen Bambushalmen, in Weinreben, in Wildschutzzaum und in einem Bootsschuppen auf.