Heft 
Band 10
Seite
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98 NOAH, T.& S. WEIß

Das Manuskript sahen Hartmut Haupt und Dr. Reinhard Möckel kritisch durch. Allen genann­ten Herren möchten wir herzlich danken.

Ergebnisse Bestand, Verbreitung und Lebensraum im Jahr 2002

Im UG wurden 29 Reviere(17 Brutnachweise) der Gebirgsstelze kartiert. Deutliche Besied­lungsschwerpunkte finden sich erwartungsgemäß im Ober- und Unterspreewald(44,8% bzw. 41,4% vom Gesamtbestand), wo zwischen benachbarten Revieren/Brutpaaren als geringste Distanzen 300-400 m gemessen wurden(Abb. 1). Die Teilräume Dahmetal und Lübben weisen lebensraumbedingt nur kleine Vorkommen auf. Unter Berücksichtigung der Erfassungsdefizite wird der Bestand auf 33-36 Reviere geschätzt(Tab. 1). Für das 1017,5 km große UG ergibt sich auf der Basis der erfassten Reviere eine landschaftsbezogene Abundanz von 2,8 Rev./100 km. Die lineare Verbreitung in den Dichtezentren Ober- und Unterspreewald beträgt lediglich 0,06 Rev./km Flusslauf(bezogen auf 475 km Fließlänge 1. Ordnung).

Tab. 1: Übersicht der Kartierungsergebnisse 2002, gegliedert in Teilräume(?= 2002 nicht erfasst).

Table 1: Results of Grey Wagtail territory mapping in 2002.(?= not controlled in the study year).

Teilraum kartierte Reviere geschätzte Revierzahl Oberspreewald und Randbereiche 13 15-17

Unterspreewald 12 5) Lübben Stadtgebiet 2 3-4 Dahme Staakmühle- 2 2 Rietzneuendorf

Berste Raum Niewitz? 1 Summe 29 33-36

Die festgestellten Reviere waren stets sehr eng an die Stauanlagen der Fließgewässer gebunden. Im Kartierungsjahr 2002 wurden keine Vorkommen abseits von Wehren registriert. In der Regel befanden sich die Reviere an Wehren mit höherem Gefälle, d. h. an»rauschenden«, ent­fernt bachartigen Abschnitten mit beschatteten(gehölzbestandenen) Uferzonen(Abb. 2& 3). Doch in 5 Fällen wurden auch Stauanlagen in mehr oder weniger gehölzarmer Umgebung besiedelt(z.B. ehemaliges Mühlengebäude in Schlepzig , seit 1998 alljährlich besetzt). Diesen Brutplätzen fehlte zudem häufig eine deutlich erhöhte Fließgeschwindigkeit. Als Nistplätze wurden 2002(n= 15) 7x technische Elemente an Wehren(Getriebekästen, Stautafeln), 4x Griff­nischen in Schleusenkammern, 2x Gebäude am Gewässer und 2x Brücken registriert.

Bestandsentwicklung im Unterspreewald 1990- 2002

Nachdem von 1990-92 zur Brutzeit keine Gebirgsstelzen im Unterspreewald festgestellt werden konnten, kam es 1993 am»Unteren Puhlstromwehr« bei Groß Wasserburg zur ersten