Heft 
Band 10
Seite
100
Einzelbild herunterladen

100 NOAH, T.& S. WEIß

1994 wurden keine Gebirgsstelzen im Unterspreewald registriert. Im Folgejahr besetzte ein (wohl unverpaartes) Männchen ein Revier an der ehemaligen Mühle in Schlepzig und ein Paar brütete erfolgreich am Wehr in Groß Wasserburg; dieser Brutplatz ist seither ohne Unterbre­chung alljährlich besetzt. Trotz der Kältewinter 1995/96 und 1996/97 zeichnete sich von 1996­98 mit 1 bis 3 kartierten Revieren bereits eine leichte Zunahme auf sehr geringem Niveau ab. Seit 1999 registrierten wir einen sprunghaften Bestandsanstieg, der mit 12 erfassten Revieren im Jahr 2002 gipfelte(Abb. 4). Gegenwärtig werden alle 12 größeren Stauanlagen im Unterspreewald von Gebirgsstelzen besiedelt. Unverpaarte(singende) Männchen zeigen fer­ner gelegentlich längere Zeit Territorial­* verhalten in suboptimalen Lebensräumen (z.B. melioriertes Mühlenfließ bei Schlepzig , 8 Stau Lehmannsstrom), so dass die Habitat­kapazität im Unterspreewald nunmehr

annähernd erschöpft sein dürfte.

Abb. 2: Das Wehr im Kraus­nicker Strom wurde in den Jahren 2000-02 von Gebirgs­stelzen besiedelt. Unterspree­wald bei Schlepzig , 19.9.02. i Foto: T. Noah. Abb. 3: Das Obere Puhl­stromwehr. Unterspreewald bei 3 Schlepzig , 19.9.02. Foto: T. Noah. Bereits PIESsKER(1962) nennt diese(inzwischen erneu­erte) Wehranlage als Brutplatz. Fig. 2& 3: Two typical Grey Wagtail breeding sites in the Spreewald region.