BESCHOW, R.& W. HANSEL
Tab. 3: Anzahl der Braunkehlchentrupps und Truppgrößen zur Hauptwegzugzeit 2002. Table 3: Number of Whinchat flocks and flock sizes during the main migration period 2002.
Datum Einzel- 2-5 6-10 11-20 21-30>30 Anzahl mittlere Vögel Trupps Trupp- gesamt röße
17.8.» 3 2- 7 12,7 89
24.8. 1 5 27 10,1 274 1.9. 1-- 9 9,7 87 7.9. 3 5-- 19 6,6 126
14.9. 4 1-- 10 6,3 63
21.9. 2 2--- 5 6,2 31
gesamt 11 24 16 19 6 1 77 8,7 670
Auch außerhalb der Tagebauflächen war der Wegzug spürbar. So zeigte sich am 21.8.02 ein Trupp von 18 Vögeln an einem Ackerweg unweit des Groß Buckower Sees ca. 1 km östlich des UG.
Schwarzkehlchen(Saxicola torquata): Regelmäßiger Brutvogel im Gesamtgebiet WelzowSüd seit 1995(1-6 Rev.), im UG fast jährlich 1-2 BP, bisher unregelmäßiger Durchzügler.
Die Erstankünfte der Art liegen regelmäßig um die Monatswende März/April(Median 3.4.; n= 6). Die Letztdaten streuen dagegen erheblich(28.8.-4.11.) und ergeben als Mittelwert den 9.10. (n= 6). Bis 2001 wurde das Schwarzkehlchen regelmäßig mit 1-3 Beobachtungen auf dem Wegzug registriert. Das war bisher für brandenburgische Verhältnisse durchaus beachtlich. Die angetroffenen Vögel in der ersten Julihälfte sind allerdings nicht exakt von unbemerkten Spätbruten zu trennen(Abb.8). Für 2002 ist für das Schwarzkehlchen erstmals ein deutliches Wegzuggeschehen registriert worden. Abb. 8 stellt die Beobachtungen im Gesamtgebiet WelzowSüd für das Jahr 2002 dar. Die Frühjahrsdaten sind eindeutig durch heimkehrende Brutvögel bedingt. Mit mind. 11 Beobachtungen während des Wegzuges(ohne Wertung 1. Julihälfte, 2 Beobachtungen mit insgesamt 10 Vögeln) kann man davon ausgehen, dass praktisch regelmäßig bei den wöchentlichen Zählungen auch Schwarzkehlchen beobachtet wurden. Auffällig war auch, dass überwiegend kleine Trupps von 2-7 Individuen und kaum Einzelvögel rasteten. Mit 12 Ind.(diesjährig) am 12.9.02 wurde erstmals eine größere Ansammlung registriert. Der Hauptdurchzug erfolgte insgesamt in der ersten Septemberhälfte.
Zur Hauptdurchzugzeit dominierten diesjährige Vögel. Für die Oktoberdaten war auffällig, dass ein höherer Anteil an Männchen(ad.) und Weibchen(ad.) beteiligt waren. Alle Vögel waren zweifelsfrei der Nominatform zuzuordnen. Dieser Jahresbefund ist aber aufgrund der geringen Individuenzahl vorerst nicht zu verallgemeinern. Auf eine sichere Altersansprache durchziehender Schwarzkehlchen sollte in den nächsten Jahren besonderer Wert gelegt werden.
Die Vögel rasten überwiegend in völlig anders ausgestatteten Rasthabitaten als das Braunkehlchen. Schwarzkehlchen werden in den so genannten»Biotopen« der Bergbaufolgelandschaft festgestellt, die u. a. aus Benjeshecken mit Totholz und gestalteten Trockenbiotopen bestehen.