Heft 
Band 10
Seite
126
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126 BESCHOW, R.& W. HANSEL

Die zeitigen Vögel sind offensichtlich überwiegend bereits der heimischen Brutpopulation zu­zuordnen. Das bestätigen auch Befunde aus einer 1;5 km? großen Siedlungsdichtefläche nörd­lich des UG (April Revierbesetzung). Nur in einzelnen Jahren werden auf dem Heimzug auch größere Trupps bzw. eine erhöhte Anzahl an Steinschmätzern im Gebiet vermerkt. In der ersten und zweiten Maidekade werden regelmäßig die Tageshöchstwerte ermittelt(> 10 Individuen). Besonders 1999 war ein intensiver Heimzug im Gebiet feststellbar. Am 6.5.99 mit 27 bzw. am 17.5.99 mit 32 Individuen sind die Tageshöchstwerte verzeichnet. Während der Brutzeit ist auch der Steinschmätzer im Brutrevier sehr heimlich. Der im Diagramm ersichtliche leichte Anstieg Ende Juli ist insbesondere durch diesjährige Vögel aus dem UG bedingt. Der Wegzug setzt erst in der dritten Augustdekade recht massiv ein. Das bisherige Maximum wurde am 30.8.00 ermittelt. Im UG rasteten 53 Vögel und weitere acht wurden im nördlich angrenzenden Gebiet angetroffen. Der bisher deutlichste Wegzug war 1998 ausgebildet. Einer ersten Zugwelle um die Monatswende August/September(Maximum 17 Vögel) folgte ein erneut konzentrierter Durchzug in der zweiten Septemberhälfte(19.9.98 32; noch 13 am 25.9.98). Die letzten Stein­schmätzer werden gewöhnlich Mitte Oktober festgestellt, aber auch Extreme sind möglich. Die Letztdaten schwanken erheblich(14.9. bis 2.11., Median 15.10.,n= 8). Der Novembernachweis betraf zwei Vögel, die vom 23.10.-2.11.98 rasteten.

Neuntöter(Lanius collurio): Regelmäßiger Brutvogel 2-6 BP; regelmäßiger Durchzügler,

Als Charakterart der reich strukturierten Bergbaufolgelandschaft findet der Neuntöter im UG noch nicht die besten Brutbedingungen vor. Er konzentriert sich zur Brutzeit am Consulweg und der Jessener Kante, wo sich Sanddorn stark ausgebreitet hat.

Als Spätheimzieher erscheinen die ersten Neuntöter regelmäßig in der ersten Maidekade, aus­nahmsweise auch erst Mitte Mai(1.5.-16.5; Median 6.5., n= 8). Der Heimzuggipfel ist nur schwach ausgebildet und liegt wie in ganz Brandenburg um Mitte Mai. Aprildaten fehlen bis­her im UG. Für das Gesamtgebiet Welzow-Süd liegt mit dem 29.4.02 ein erster Aprilankunfts­termin vor(Außenkippe). Der Abzug der Brutvögel erfolgt gestaffelt und insbesondere Ende Juli wird der beginnende Wegzug z. T. durch noch umherstreifende Familienverbände der hei­mischen Population überlagert(Abb.10). In den Jahren 1997-2002 lag der Wegzughöhepunkt im UG in vier Jahren um Mitte August und einmal Anfang September(17.8.97 31; 14.8.99 38; 6.9.00 13; 17.8.01 37 und 17.8.02 34). Im Jahr 1998 wurde nahezu kein Wegzug registriert (schlechter Bruterfolg?). Bei den durchziehenden Vögeln handelt es sich fast ausnahmslos um diesjährige Vögel. Als Hauptrastflächen dienen die Ränder der Verbuschungen, kleinere Suk­zessionsflächen und die Randzonen der Hauptwirtschaftswege. Insbesondere spät durchzie­hende Vögel zeigen eine enge Bindung an die Hauptwirtschaftwege.

Die Letztdaten liegen überwiegend in der zweiten Septemberdekade(Median Letztbeobachtung 14.9., n= 8).