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Otis 11(2003)
Standorte und Bestand der Seglerkolonien- 1980-85
Eine Kolonie(a), bestehend aus 10-12 BP, fand ich zwischen Eichhorst und dem Ortsteil Wildau , an der B 167 im Revier Eichheide in einem 2 ha großen 112 jährigen Stieleichen-Kiefern-Bestand(Abb. 1), eine weitere(b) im selben Revier in einem 140 jährigen Kiefern-Altholz(Abb. 2) mit 4-5 BP. Im Revier Wildfang existierten 2 Kolonien in 150 jährigen Kiefern-Althölzern mit 6-8 BP(c) und 5 BP(d). Eine weitere Kolonie(e) befand sich im Revier Hubertusstock mit 3-4 BP in einem 130 jährigen Kiefern-Altholz(Abb. 3). Außerdem waren 4-6 BP im Revier Michen in Alteichen und einzeln stehenden Altkiefern zu finden(Abb. 4). Somit dürfte der damalige Bestand 40-50 BP nicht überschritten haben(s. auch NoaH in ABBO 2001).
Leider brachten Nachforschungen bei ortsansässigen Ornithologen und Förstern keine brauchbaren Ergebnisse hinsichtlich der Bestandsgröße in der Vergangenheit.
In der Schorfheide sind ausschließlich abgeharzte Bestände mit einem Flächenumfang von 1.400 ha vom Mauersegler besiedelt.
Würde man die Kolonie(c), bestehend aus 6-8 BP auf 5,4 ha, für eine Hochrechnung heranziehen, käme man auf 1,29 BP/ha, bezogen auf die Gesamtfläche von 1.400 ha auf die astronomische Zahl von rund 1.800 BP! Die Wirklichkeit sieht ganz anders aus, denn die Mehrzahl geeignet erscheinender Kiefern-Bestände beherbergt keine Segler. Ich selbst habe in“meinem” Revier(Lindhorst ) ca. 60 ha 140
Jährige Kiefernbestände, aber kein einziges Mauerseglerpaar!
Bestand 2002/03
Die aktuelle Bestandssituation baumbrütender Mauersegler in der Schorfheide stellt sich wie folgt dar:'
Kolonie(a) ist Mitte der achtziger Jahre erloschen, ohne dafür erklärliche Gründe zu finden. Der Baumbestand mit entsprechenden Höhlen entspricht dem von vor zwanzig Jahren. Ebenfalls erloschen ist Kolonie(e), nachdem bei einem forstlichen Eingriff auch die 2 Brutbäume gefällt wurden, in denen sich die 3-4’BP befanden.
Noch vorhanden sind die Kolonien(b) mit 6-7 BP, (c) mit ca. 6 BP und(d) mit ca. 6 BP. Berücksichtigt man noch die einzelnen sporadisch vorkommenden BP, dürfte der jetzige Bestand bei 25-30 Paaren liegen.
Brutbiologie
Die“Waldsegler” erscheinen im Mai etwa 10 Tage später als die“Stadtsegler”. In der Ankunftszeit füttern Stare bereits ihre 5-10 Tage alten Jungen. Werden dann die Höhlen durch Segler besetzt, liegen die Jungstare tot im Nest, ein untrügliches Zeichen der Ankunft. Tagebuchnotizen aus dem Jahre 1980 von 3 Höhlen veranschaulichen dies eindrucksvoll: 13.5.- 5 nestjunge Stare tot im Nest(Alter 5 Tage), 15.5.- 5 nestjunge Stare tot im Nest(Alter 5 Tage), 28.5.- 4 nestjunge Stare tot im Nest(Alter ca. 10 Tage). Die Eiablage beginnt Ende Mai/Anfang Juni, also zeitgleich mit den Gebäudebrütern. Besonders zu
Abb . 1-4: Vier Koloniestandorte des Mauerseglers. Alle Fotos: R. Flath. Fig. 1-4: Four Swift colony sites in the Schorfheide area( left and next
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Abb. 1(links): Kolonie(a), in einem inzwischen 132 jährigen Stieleichen-Kiefern-Bestand. Die größte Kolonie mit 10-12 BP(1980), Mitte der achtziger Jahre aus unerklärlichen Gründen erloschen.
Abb. 2(S. 49, oben): Kolonie(b), 160 jähriges Kiefern-Altholz, 2003
mit 6-7 BP.
Abb. 3(S. 49, Mitte): Kolonie(e), 130 jähriges Kiefern-Altholz mit 3-4 BP(1980-85), nach Holzeinschlag und Fällung der beiden Höhlen bäume Ende der achtziger Jahre erloschen.
Abb. 4(S. 49, unten): Revier Michen, 1-2 BP in den Alteichen und einzeln stehenden Kiefern.