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Band 11
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Otis 11(2003)

Tab. 4: Verteilung der Bekassinenreviere in Bezug auf den

Habitattyp.

Table 4: Habitat types within the Common Snipe territories.

Anzahl% der

Habitattyp

Feuchtwiesen u.­weiden

aufgelassenes Grasland feuchter Standorte 40 15,4 6,8 Versumpfungsmoore 8 3,1 0,9 Frischwiesen u. ­

weiden 0 0 Summe 260 100

212 81,5 46,8

45,5 100

als 81,5% aller ermittelten Reviere waren diesem Habitattyp zuzuordnen(Tab. 4).

Als weiterer relativ bedeutsamer Habitattyp wird von der Bekassine aufgelassenes Grasland feuchter Standorte besiedelt. Diese, teilweise seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr genutzten Wiesenflächen der feuchten Standorte sind mit 40 Revieren zweit­häufigster Lebensraum für die Bekassine im Spreewald. Typischerweise gehören diese Areale zu den nassesten Bereichen im inneren Spreewald, wobei zur Brutzeit das Wasser nahezu flächig bis 20 cm über Flur ansteht. Die langjährige Nutzungsauf­gabe führte hier lokal zur Bültenausprägung der bestandsbildenden Arten Sumpfreitgras und Steif­segge(Carex elata).

Lediglich 8 Reviere wurden in den von Kiefernfor­sten umgebenen Versumpfungsmooren festgestellt, die sich ausnahmslos im Bereich der Lieberoser Endmoräne befinden. Hier werden nur die größten Moore(ab 12,5 ha ohne offene Wasserfläche) besie­delt. Gänzlich ohne Bekassinenvorkommen blieben dagegen intensiv genutzte Frischwiesen und-weiden wie beispielsweise der über 3.000 ha große Nordpol­der im nördlichen Oberspreewald (s. Abb. 2).

Tab. 5: Verteilung der Bekassinenreviere in Ab­hängigkeit vom Wasserstand/Bodenfeuchte.

Table 5: Distribution of Common Snipe territories in relation to water level/wetness.

Anzahl der Reviere feucht 1 nass 28 lokal überflutet 111 großräumig überflutet 120 Summe

Wasserstand

Flächenmäßiger Anteil des

Reviere Habitattyps in%

Die Verteilung der Reviere in Abhängigkeit vom Wasserstand zeigt, dass die besonders nassen Wiesen mit lokalen oder großflächi­gen Überflutungen(Anteil zusammen 88,9 %) gegenüber trockeneren Grünlandflächen deutlich bevorzugt werden(Tab. 5). Es han­delt sich überwiegend um Flächen mit Wasserständen bis maximal 20 cm über der Geländeoberfläche, die jedoch reliefabhän­gig sehr stark variieren können. Die Vegeta­tion überragt zumindest lokal deutlich den Wasserspiegel. Stets gibt es trockenere Stel­len, die für die Nestanlage von zentraler Be­deutung sind. Bereiche mit großflächig höheren Wasserständen(30-80 cm), wie bei­spielsweise im Polder Kockrowsberg und im Kleinen Gehege, werden dagegen gemieden. Allgemein kann gesagt werden, dass mit höheren Wasserständen die Nutzungsintensität naturgemäß abnimmt und dass es hier teilweise zu einer Überla­gerung der beiden Parameter kommen kann. Die Summe von 303 Revieren ergibt sich durch ein Überlappen einzelner Reviere in Flächen mit ver­schiedener Nutzungsintensität(Tab. 6).

Nach dem Brandenburger Naturschutzgesetz befinden sich alle kartierten Bekassinenreviere in einem nach$ 32 geschützten Biotop. Dabei handelt es sich überwiegend um Feuchtwiesen bzw. um Moore(Tab. 4). Die Verteilung der Bekassinenre­viere in Bezug auf den Schutzstatus ist in Tabelle 7 dargestellt.

Auf abgrenzbaren Teilflächen haben wir mit Hilfe von aktuellen Luftbildern(Überfliegung 2000) die Flächenanteile einzelner Habitattypen analysiert und die Siedlungsdichtewerte errechnet(Tab. 8). Da es sich hierbei lediglich um einjährige Bestandser­hebungen handelt, sind die vorgestellten Ergebnisse sicher von lokalen Besonderheiten wie Wasser­stand, Nutzungsintensität etc. erheblich beeinflusst und daher nur bedingt aussagefähig bzw. vergleich­bar.

Tab. 6: Verteilung der Bekassinenreviere in Bezug auf die Nutzungsintensität,

Table 6: Distribution of Common Snipe territories in relation to the land use intensity.

Anzahl der Reviere

keine Nutzung 55

unregelmäßige 28

Nutzung

extensive Nutzung

intensive Nutzung

Summe

Nutzungsintensität%