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Beide Vögel vom 19.4. hielten sich stets zusammen
auf und beschäftigen sich hauptsächlich mit Nah
rungssuche. In Gestalt und Farbgebung glichen sich
die beiden Vögel im wesentlichen. Einzige Unter
schiede des zweiten Vogels zum intensiver gefärbten
waren:
- einzelne Einsprenkelungen graubrauner Federn im Rückengefieder(1-2 Federn),
- weißliche Aufhellung am Unterbauch im Bereich des Beinansatzes etwas ausgedehnter,
- deutlich weniger markante Fleckung am Bauch und den Unterschwanzdecken,
- rostrote Flankenzeichnung nicht ganz so weit ausgedehnt.
Der dritte(neue) Vogel vom 21.4. hielt sich in ca. 2030 m Entfernung zu den beiden anderen Vögeln auf. Das Rückengefieder war stark marmoriert, Kopf, Hals und Brust intensiv rostrot. Was uns verblüffte, war die Ausdehnung des rostroten Gefiederanteils, denn es war im ventralen Übergangsbereich eine dezente Grenze zwischen der rostroten Brust und dem weißen Bauch zu erkennen, die allerdings von einer kräftigen Bänderung überlagert wurde und zuweilen der Eindruck einer fast einheitlichen schwarzen Fläche entStand. Insgesamt war dieser Vogel am dunkelsten gefärbt und am kleinsten. Ferner erinnerte dieser Vogel aufgrund seiner geringen Größe, intensiven und dunklen Färbung an ein Männchen der ostasiatischen Uferschnepfe L. I. melanuroides. Von dieser Subspezies liegen bis dato keine Nachweise aus Europa vor(P. Barthel, pers. Mitt.), weswegen das Auftreten dieser Unterart als sehr unwahrscheinlich angenommen werden darf. Aus diesem Grund wurde in diesem Fall die Bestimmung der Subspezies unterlassen.
Merkmale
Im diesem Abschnitt wird lediglich auf das islandicatypische Exemplar vom 19.4.01 näher eingegangen, da es alle wichtigen Merkmale zur sicheren BestimMung dieser Unterart exemplarisch aufzeigte.
Genereller Eindruck, Größe und Struktur
Die männliche islandica war im direkten Vergleich deutlich kleiner und zierlicher als die anwesenden Vögel der Nominatform. Der Vogel wirkte kurzbeiNiger und kurzschnäbliger, weswegen er gewisse Ähnlichkeiten mit einer männlichen Pfuhlschnepfe Limosa lapponica) hatte. Weitere DifferenzierungsMerkmale waren die steile Stirn und der flache
Scheitel, wodurch die Kopfform an sich etwas quadratisch wirkte(Abb. 1). Uferschnepfen der Nominatform zeigen meist eine deutlich flachere und dadurch längere Stirn, wodurch der Kopf häufig dreieckig bzw. spitzscheitelig erscheint. Dabei. ist zu beachten, dass erregte limosa das Kopfgefieder abspreizen können, wodurch der Eindruck einer steilen Stirn entstehen kann.
Im Flug
Auch im Flug wirkte islandica kurzbeiniger(geringe Fußprojektion), da der Tibiotarsus kaum bzw. gar nicht zu sehen war(islandica ca. 0-1 cm, limosa ca. 1,5-2 cm). Dieses Längenverhältnis konnte im direkten Vergleich beider Subspezies festgestellt werden. Auch insgesamt wirkte der männliche Vogel im Flug merklich kleiner als /imosa. Die Bein- und Schnabellänge sind gute Merkmale zur Unterartbestimmung (ROSELAAR& GERRITSEN 1991, SCHEEPEN& OREEL 1995), aber im Feld oftmals schwierig zu bemessen.
Färbung des Gefieders
Das auffälligste Merkmal war die extreme Färbung der Unterseite. Von Kopf bis Bauch war sie intensiv rostrot(nachfolgend auch als“tundrarot” bezeichnet) und deutlich markanter als bei stark gefärbten Männchen der Nominatform(direkter Vergleich). Bei limosa wird im Frühjahr der Rotton als ziegelsteinrot bis zimtbraun bezeichnet(ROSELAAR& GERRITSEN 1991). Das aufmerkende islandica-Männchen war von vorne gesehen vollständig tundrarot, wobei auf der Brust keine Farbgrenze zwischen rostroter Brust und weißem Bauch zu sehen war, wie es bei limosa-Männchen und Weibchen üblich ist. Auf den Flanken von islandica zog sich das Tundrarot posterior bis hinter den sichtbaren Beinansatz. Das Ende der Rotfärbung war an der hinteren Flanke schwierig zu sehen, da dieser Bereich öfter vom anliegenden Flügel überdeckt wurde. Dennoch war in einzelnen Situationen klar und deutlich die große Ausdehnung des Rottons an der Flanke zu erkennen, was sich von einer normalen limosa unterschieden hat.
Die islandica-Uferschnepfe war am Bauch und den Flanken auffällig breit gebändert und auf der Brust war keine schwarze Fleckung zu sehen, die sich üblicherweise bei limosa bis auf die Brust ausdehnt. Am oberen Bauch war eine schwache schwarze Bänderung bzw. Fleckung erkenntlich, die zur mittleren Flanke hin wesentlich stärker wurde. Islandica war ebendort stärker gebändert als alle anwesenden Vögel der Nominatform. Zur hinteren Flanke wurde