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und vergleichsweise wenig Einsprenkelungen von Prachtkleidfedern zu sehen waren.
Die Brust und der Hals waren bei islandica vollständig ohne schwarze Bänderung einfarbig tundrarot, was bei /imosa in dieser Ausprägung selten zu sehen ist.
Einzig die sichtbaren, hellgrau- bis graubraunen Armdecken des angelegten Flügels bildeten ein isoliertes, zur Ober- und Unterseite stark kontrastierendes, Flügelfeld und glichen im Farbton dem der Nominatform.
Die drei vermauserten Schirmfedern waren zweifarbig(braunes Randmuster mit dunkelbraunem Zentrum) gemustert. Ob es sich bei dem Randmuster um eine Zackenmusterung(Zungen) oder Querbänderung handelte, ist nachträglich leider nicht mehr reproduzierbar. Die sichtbaren Handschwingen waren einheitlich schwarz.
Das Kopfgefieder war tundrarot gezeichnet. Der Vogel hatte einen hellen Augenstreif, der stark zum tiefroten Wangengefieder kontrastierte, was in Abb. 1 gut zu sehen ist. Bei extrem gefärbten islandica-Männchen ist oft der Augenstreif rot durchsetzt, wodurch der Kopf einfarbiger erscheint, was bei limosa-Männchen deutlich seltener zu sehen ist. Im Wangenbereich war keine Aufhellung zu sehen, was bei limosa zu dieser Jahreszeit häufig der Fall ist. Hierbei ist zu beachten, dass Wind das Kleingefieder dezentrieren kann, wodurch Schattierungen und Aufhellungen im Gefieder entstehen können. Des weiteren kontrastierte ein schwärzlicher Zügelstreif zum restlichen Kopfgefieder. Der Scheitel des islandica-Männchens war deutlich dunkler gezeichnet als bei limosa.
Unbefiederte Körperteile
Der Schnabel war zweifarbig, wobei basal zwei Drittel des Schnabels orange und das Spitzendrittel schwarz gefärbt war. Ein wichtiges Merkmal bei Is ländischen Uferschnepfen, insbesondere bei islandiCa-Männchen, ist die Kürze des Schnabels(BEAMAN & MADGE 1998, GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1986, HAYMAN et al. 1986, ROSELAAR& GERRITSEN 1991), wie auch in diesem Fall. Die Augen- und Beinfarbe Wirkten im Feld schwarz.
Fazit
Die Beobachtung und Bestimmung von zwei UferSchnepfen der isländischen Subspezies islandica erfolgte unter guten Bedingungen und unter Mithil€ mehrerer versierter Beobachter, die unabhängig
voneinander meinen Eindruck verifizierten und bestätigten, was sich letztendlich in der Anerkennung des Erstnachweises widerspiegelte.
Die Bestimmung von adulten Männchen dieser Unterart ist im April gut durchführbar, vorausgesetzt man beschäftigt sich eingehend mit der Mauser und Gefiedervariation und den strukturellen Merkmalen von limosa! Nur typische islandica-Männchen sind recht auffällig und vergleichsweise leicht zu bestimmen, nachdem man sich mit der Fachliteratur (GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1986, ROSELAAR& GERRITSEN 1991, SCHEEPEN& OREEL 1995) vertraut gemacht hat. Die gängigen Feldführer, wie die beiden letzten Ausgaben des Kosmos-Vogelführers(JoNsson 1992, SVENSSON et al. 1999), sind für die Unterartbestimmung nicht ausreichend detailliert. Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Abgrenzung von nominaten Männchen und islandicaWeibchen, die sich nach dem derzeitigen Kenntnisstand rein phänotypisch, aufgrund eines erheblichen Überschneidungsbereichs, nur sehr schwer bis gar nicht unterscheiden lassen(ROSELAAR& GERRITSEN 1991). Aus diesem Grund sollten“Grenzfälle” auch weiterhin unbestimmt bleiben! Der beste Zeitraum islandica im Land Brandenburg zu entdecken ist vom 10.-25.04., da in diesem Zeitraum der Heimzug der Uferschnepfe kulminiert und mittlerweile weitere Beobachtungen dieser Subspezies aus diesem Zeitraum vorliegen(eigene Beob.).
Von der Deutschen Seltenheitenkommission wurden bisher wenige Nachweise von islandica anerkannt, so dass der Status dieser Subspezies im Frühjahr an der Küste und im Binnenland weiterhin unklar bleibt. Aus den Jahren 1997-1999 existieren mittlerweile einige dokumentierte Nachweise aus Nordwest-Niedersachsen(KRÜGER et al. 1999), u.a. aus dem Oldenburger Land und Bremen , von Trupps mit bis zu 26 Individuen aus dem Zeitraum vom 6. bis 24.4.(R. Aumüller, pers. Mitt.). Es darf angenommen werden, das islandica auf dem Heimzug auch im Binnenland häufiger durchzieht, als das bisher bekannt ist(P. Barthel, pers. Mitt.). Zumindest in Nordwestdeutschland darf die Isländische Uferschnepfe als seltener, aber regelmäßiger Durchzügler im Frühjahr gelten.
Literatur
ABBO(2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und