ABBO persönlich
Winfried Dittberner 65 Jahre
In den 1950er Jahren fanden in Brandenburg viele junge Leute zur Ornithologie, die das ornithologische Geschehen im Land bald auf eine neue Grundlage stellten und es in den folgenden Jahrzehnten maßgeblich prägten. Viele dieser hoch verdienten Akteure erreichen in diesen Jahren das Ruhestandsalter. Die ABBO hat bislang davon Abstand genommen, den Jubilaren die eigentlich fällige öffentliche Anerkennung auszusprechen. Es überwog das Gefühl, dass die Betroffenen für eine Würdigung ihrer Lebensleistung noch zu sehr im aktiven Geschehen stehen, und die Unsicherheit, wen man nun mit einer solchen Aufmerksamkeit bedenken sollte und wen nicht. Wenn wir bei Winfried Dittberner eine Ausnahme machen, dann in Respekt vor einer herausragenden Lebensleistung für die brandenburgische Avifaunistik und in dem Wissen, dass das Verhältnis der Brüder Dittberner zur“offiziellen” brandenburgischen Ornithologie nicht immer spannungsfrei war.
Winfried Dittberner wurde am 19.6.1939 im hinterpommerschen Kallies geboren. Nach dem Krieg siedelte sich die Familie in Schöneiche bei Berlin an, von wo aus Winfried und Hartmut Dittberner ab den 50er Jahren ihre örnithologischen Streifzüge begannen. Winfried studierte nach einer Lehre als Forstfacharbeiter in Berlin Biologie und Chemie und wurde ab 1966 als Lehrer in der Uckermark ansässig. In der Wendezeit arbeitslos geworden, war er noch einige Jahre als Kartierer für die Pflege- und Entwicklungsplanung im Nationalpark Unteres Odertal tätig und ging dann in den Vorruhestand.
Die zahlreichen und breit gefächerten ornithologischen Aktivitäten der Brüder Dittberner finden Niederschlag in wohl über 200 Veröffentlichungen, die zum größten Teil Brandenburg und Berlin
Otis 12(2004): 129-134
betreffen. Sie sind damit unzweifelhaft die Autoren mit den meisten Publikationen für unsere Region. Beispielhaft hervorgehoben seien die Diplomarbeit von Winfried über die Vogelwelt des Wernsdorfer Sees(1966), die Gebietsmonografie über die Rüdersdorfer Rieselfelder(1969), die Artenliste der Vögel der Mark Brandenburg(1975), das BrehmHeft über die Schafstelze(1984) und, als Zusammenfassung jahrzehntelanger Beobachtungen, Winfrieds Avifauna der Uckermark (1996). Die Dittberners sind die Entdecker der ornithologischen Bedeutung der Oderpolder bei Schwedt , und ohne ihre gründliche Erforschung dieses Gebietes und die publizistische Tätigkeit wäre das Gebiet kein Feuchtgebiet internationaler Bedeutung und möglicherweise auch kein Nationalpark geworden.
Herausragend sind ferner viele gründliche Studien