Otis 13(2005)
HE he Em“ X Abb. 1: Bespannte Rieseltafel im Wansdorfer Rieselfeld 1995. Foto: M. Kolbe. Fig. 1: Part of the Wansdorf sewage farm filled with water in 1995.
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Abb. 2: Vergraste Rieseltafel im Wansdorfer Rieselfeld 2004. Foto: M. Kolbe.
Fig, 2: Part of the Wansdorf sewage farm in 2004,
rück. Eine landwirtschaftliche Nutzung findet nicht statt. Lediglich jagdlich wird das Gebiet genutzt. 1995 untersuchten wir 123,5 ha Rieselfläche. 1998 wurden die im Ostteil gelegenen Flächen durch die Anlage des Klärwerkes überbaut, so dass von den eigentlichen Rieselflächen nur 92,5 ha übrig blieben. Diese wurden von uns am 20.4., 5.5., 31.5. und 3.6.2004 begangen und nach bekannter Methode der Revierkartierung(DORNBUSCH 1968, FLADE 1994) untersucht. Die Exkursion am 31.5.2004 erfolgte in den Abendstunden, um etwaige Vorkommen von Wachtelkönig oder anderen Rallen erfassen zu können. Gegenüber 1995 war die Anzahl der Begehungen deutlich geringer, weshalb auch 2004 auf die Er
mittlung von Abundanz- bzw. Dominanzwerten verzichtet wurde. Für das Erkennen der Entwicklungstendenz reicht die Begehungsanzahl aber eindeutig aus. Um einen Vergleich der Werte 8 von 2004(92,5 ha) mit denen von 1995 zu ermöglichen, wurden die 1995 im Ostteil ermittelten Revierpaare nicht berücksichtigt, so dass exakt die gleiä chen Flächen von 1995 und 2004 verglichen werden.
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Ergebnisse
Die in Tab. 1 zusammengestellten Revierzahlen der Brutvogelarten aus den Jahren 1995 und 2004 zeigen einen deutlichen Rückgang der Artenzahl von 41 auf 28, sowie eine Rückgang der Gesamtpaarzahlen von 429 auf 172. Besonders starke Rückgänge waren bei Teichrohrsänger und Rohrammer zu verzeichnen. Nur 2 der häufigeren Arten(Goldammer und Neuntöter) nahmen zu. 19 der 41 im Jahr 1995 festgestellten Arten konnten 2004 nicht im Gebiet nachgewiesen werden. Nur 6
%| Arten wurden 2004 neu im Gebiet gefunden.
Diskussion
Von vornherein waren wir uns darüber im Klaren, dass die eingetretenen Lebensraumveränderungen auch eine Änderung des Brutbestandes der Vögel zur Folge haben würden. Über das eingetretene Ausmaß waren wir dann aber doch einigermaßen erstaunt.
Ermittelten wir 1995 429 Revierpaare in 41 Arten, so waren es nach Aufgabe des Rieselbetriebes 2004 nur noch 172 Revierpaare in 28 Arten. Das ist ein Rückgang von ca. 60%.
19 Vogelarten gaben die Rieselfelder als Brutgebiet auf. Darunter alle Arten, die in irgendeiner Art in ihrem Leben ans Wasser gebunden sind, wie