Heft 
Band 13
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Otis 13(2005)

stand zu. Insgesamt sind es 7, also 18% der 1995 festgestellten Arten. Unter ihnen sind mit Feld­schwirl, Neuntöter und Goldammer Arten, denen der trockenere Lebensraum und teilweise die zu­nehmende Vergrasung entgegen kommen. Ähnli­ches berichtet MönıG(1998) von den trocken gefal­lenen Rieselflächen Schenkenhorst-Sputendorf.

Sechs Arten traten 2004 gegenüber 1995 neu als Brutvögel auf. Das sind Kranich , Kleinspecht, Wen­dehals, Schwarzkehlchen, Rauchschwalbe und Grauammer.

Limikolen machten einst in erster Linie die Riesel­felder ornithologisch interessant, stellten sie doch günstige Rastgebiete dar. Auch die Wansdorfer Rieselfelder waren für Flussregenpfeifer und Kiebitz Brutgebiet und für immerhin 27 Limikolenarten boten sie entsprechende Rastmöglichkeiten. Bis 1995 konnten festgestellt werden: Austernfischer, Flussregenpfeifer, Sandregenpfeifer, Kiebitzregen­pfeifer, Goldregenpfeifer, Kiebitz, Alpenstrandläufer, Sichelstrandläufer, Sumpfläufer, Temminckstrand­läufer, Zwergstrandläufer, Bruchwasserläufer, Waldwasserläufer, Flussuferläufer, Drosseluferläu­fer, Rotschenkel, Dunkler Wasserläufer, Grünschen­kel, Teichwasserläufer, Kampfläufer, Uferschnepfe, Pfuhlschnepfe, Großer Brachvogel , Regenbrachvo­

gel, Bekassine, Zwergschnepfe und Odinshühnchen. Das sind immerhin ca. 63% aller bisher in Bran­ denburg nachgewiesenen Limikolenarten.

Mit Beendigung des Rieselbetriebes kam die Limikolenrast vollständig zum Erliegen. Abgesehen von einzelnen überfliegenden Kiebitzen gelang uns nicht ein einziger Nachweis.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einstellung des Rieselbetriebes das Ende des Brü­tens für 19 Vogelarten brachte, den deutlichen Rückgang der Anzahl der Revierpaare um 60% zur Folge hatte und das Ende als Limikolenrastgebiet bedeutete. Trotzdem stellen die ehemaligen Riesel­felder auch heute noch erhaltenswerte, vom Men­schen geschaffene Naturräume dar, die wenig unter Störungen zu leiden haben. Mit den sechs Rote Liste Arten Grauammer, Kranich , Rohrweihe, Wendehals, Braun- und Schwarzkehlchen werden die ehemali­gen Wansdorfer Rieselfelder auch noch heute von besonders geschützten Arten besiedelt.

Danksagung: Horst Schreiber danke ich für die Mitarbeit bei den Kartierungen.

Literatur

FLADE, M.(1994): Die Brutvogelgemeinschaften Mittel- und Norddeutschlands. Eching .

KoLBE, M.& H. SCHREIBER(1995): Siedlungsdichte­untersuchungen Brutvögel 1995 an den Wansdorfer Rieselfeldern. Otis 3: 31-37.

MäDLow, W.(1993): Der ehemalige Berliner Riesel­feldgürtel und seine Bedeutung für die Vogelwelt. Otis 1: 93-109.

Möniıc, R.(1998): Vogelgemeinschaft einer trocken­gefallenen Rieselfeldfläche südwestlich Berlins . Otis 6: 73-83.